Montag, 10. Juni 2024

Gizeh 1924 ­– Blitz oder Schnecke? (quick or slow?)

Viele "Experten" sagen, dass die KFA einen soforti­ger Erfolg bei Schi'iten und Sunniten gehabt habe.
Ich widerspreche:
noch 30 Jahre danach wurden in Ägypten die 522 Seiten von MNQ nach­ge­druckt,
noch 50 Jahre danach wurden in Syrien die 815 Seiten von BHO nach­ge­druckt – beide in osmanischer Recht­schreibung;
noch 60 Jahre später druckten Irāq und Nach­barn einen leicht über­arbeite­ten (etwa Nummern nach jedem Vers) muṣḥaf von Rušdī nach;
auch als Basis­text zu Kommen­taren dienten lange   alte Aus­gaben.
Erst nachdem Šamarli den Text der 1952er KFA auf 522 nach­schreiben ließ,
erst nachdem die 525 Seiten des Azhar-Korans in der Recht­schrei­bung Q52 sich in Ägypten gut ver­kauft hatten
und ʿUṯmān Ṭaha diesen Text nach dem Vorbilde HOQz auf 604 Seiten nach­geschrie­ben hatte und "über­all" raub­kopiert wurde,
siegte der Text aus Gizeh – wenn auch meist mit den neuen Pausen von 1952.
Alles richtig,
aber gleich nach der Erst­ausgabe gab es dies:
Only three years after the type set education ministry muṣḥaf a hand written one with 17 lines per page (with 545 pages) was published by al-ʻĀmirah al-Bahīyah
aub aco002371 Cairo: al-Maṭbaʻah al-ʻĀmirah al-Bahīyah, 1346/1927/8 545pp .
(in the last line above, in II:17 you can see a small waw to lenghten ḍamma, a Maġribian feature new to Egypt.)
Auf der nächsten Seite sehen sie in 73:20 /allan/ ohne das stumme Alif, dass erst im vierten Druck, dem zweiten Bulaqer, d.h. kleinem Druck ergänzt wurde:
D.h. auch wenn der neue amtliche Koran in der Presse nicht beachtet wurde,
auch wenn er "ewig" brauchte, um sich durch­zusetzen,
so gab es doch auch gleich Ver­leger in Kairo, die sich in der Schreibung an ihm orientierten.

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