Freitag, 15. März 2019

yāʾ-hamza ئ

Nach dem Motto "Zehn Bilder sagen mehr als tausend Worte" habe ich den Seiten 99, 101 in Kein Standard alles zusammengestellt, um zu sehen, was ist.
Für die, die es lieber ausgeschrieben haben: In MSA (Modernem Standard-Arabisch), in türkischen Kuranen, in Indien und Arabien haben ā-yāʾ (alif maqṣūra) und yāʾ-hamza keine Punkte.
In Mag behalten sie sie ‒ außer in Endposition, ganz wie ٯ ڡ ں (im Gegensatz zu ب ت ث ).
In MSA und nOsm sitzt das Hamza immer über dem Zahn/Stachel.
In IPak, Mag und Q52 zieht kasra das Hamza vom Stachel zu sich nach unten,
in IPak und Mag auch das über der Grundlinie schwebende,
in Q52 bleibt es oben ‒ ein Versehen?.


Es sei hier noch darauf verwiesen, dass in (n)Osm yāʾ und wau gleich­zeitig Vokal und Hamza­träger sein können, was auf dem PC nicht ohne Weiteres hinzu­bekommen ist ‒ es sei denn Unicode berück­sichtigt es und die Soft­ware­entwick­ler folgen.

Sonntag, 10. März 2019

1924 nicht der Standard, aber einer?

Die Professoren schreiben von einander ab: der 1924er sei der Standard.
Außenseiter, wie A.A. Brocket, A.I. Mohr und meine Wenig­keit halten dagegen: Nicht Standard.
Versöhnler könnten sagen: Okay, Türken, Inder, Indo­nesier und Afri­kaner (80% der Muslime) haben nichts damit am Hut, aber er ist doch immerhin ein Standard.
Puste­kuchen.
‒ Der 1952er unterscheidet sich an über 900 Stellen vom 1924er.
‒ Die Saʿudis haben das Pausenzeichen لا abgeschafft,
    haben im Nachwort ein meistens/ġāliban eingefügt.
    haben das hamzaʾ in 2:72 aufgebockt.
    haben haben in 73:20 ein (stummes) nūn (wieder) hinzugefügt.
    haben in 2:264 in riʾāʾa das erste hamzaʾ statt auf den Zahn hinter den Zahn gesetzt
‒ Die Qaṭarīs haben in 56:2 ein Alif rausgeworfen.
‒ erst nachdem ʿUṭmān Tāhā die osmanische Aufteilung auf 604 Seiten mit
    dem marokkanischen rasm,
    der Grundlinienorientierung und
    den Zusatzzeichen von 1952 kombinierte,
setzte sich diese Kombination durch.
Man kann nicht sagen,
1924 sei der Standardkoran auf uns herabgekommen,
weil heute die meisten Araber diesem
irgendwie folgten.
Bis in die 1960er wurde in Syrien Hafis Osman nachgedruckt,
der iraqische Staatskoran von 1951, der weit­gehend osmanisch ist
‒ kein Nacheinander-tanwīn hat, Assimi­lation nicht durch Verdop­plungs­zeichen beim zweiten Buchstaben, nicht die ägypti­schen Pausen (weder die von 1924, noch die heutigen),
keinen Stummkreis, sondern die osmanischen Anweisungen ‒
wurde 1978, 1970, 1980 für Saʿudia, Qaṭar und ʿIrāq nachgedruckt.
Selbst heute gibt der Staat ‒ ad-dīwān al-auqāf as-sunnī ‒ neben einem UT-artigen einen Reprint eines nicht-604-berkenar-seitigen muṣḥaf des 1920 ver­storbenen osmanischen Kalli­graphen Ḥasan Riḍā heraus. Wenn 1924 den ara­bi­schen Stan­dard hervor­gebracht hätte, wäre das unmöglich.
Selbst der jemeniti­sche Staats­koran spricht dagegen. Dass alle Maghreb-Staaten dage­gen­hal­ten, ver­steht sich. Dort laufen nur Salafisten und Schiʿi­ten mit einem UT herum.

Iran VI (1886)