Man kann sie in zwei Gruppen einteilen:
Afrika, Andalusien, (seit 1924 bzw. 1980:) Arabien und
Asien (Indien, Pakistan, Indonesien, Südafrika, Türkei, Iran).
Die Hauptunterschiede sind:
Während Afrika nur Kurzvokalzeichen hat (die durch Vokale gelängt werden können/müssen),
hat Asien außer den drei Kurzvokalzeichen, zwei (Osmanen, Perser) oder drei (Inder) Langvokalzeichen.
Während Afrika drei Sorten von tanwīn-Zeichen (iẓhār, iḫfāʾ/idġām, tamīm) hat,
hat Asien nur eine Sorte (benutzt jedoch iẓhār nūn).
Es sei angemerkt, dass die Aussprache von vokallosem nūn durch den folgenden Buchstaben zwingend gereglt wird,
die Unterscheidung in drei ( wiewo nicht sieben?) willkürlich ist, und iẓhār nūn klarer ist, als versetzte Vokalzeichen.
Im folgenden Bild (aus einem Bombay-Druck): in der ersten Zeile (gehelltes) nūn (weil vor einem Rachenlaut); beim letzten Wort der Zeile /yauma/ ist ein Šadda über dem yāʾ: das Schluss-nūn von /ʿaẓīmin/ wird teil-assimiliert:

Wie genau die Langvokalzeichen benutzt werden, variert.
Die neuste Variante nenne ich nIran:
Sie benutzt weder das afrikanische Längen durch Vokale, noch die asiatischen Langvokalzeichen, sondern liest die Vokalbuchstaben als Langvokale, es sei denn sie haben ein Vokalzeichen = sind also Kon-Sonanten.
Die klare asiatische Variante liegt uns nur in Handschriften vor ‒
vor allem solche aus dem 17. Jahrhundert aus Kaschmir, etwa MS 2981 der Schøyen Collection, Oslo and London.
In dieser Variante stehen die Kurzvokalzeichen für kurze Vokale, die Langokalzeichen für lange.
Während in dem heute gängigen indischen Verfahren vor einem passenden Langvokalbuchstaben die Kurzvokalzeichen gebraucht werden:
also fatha vor alif, kasra vor yāʾ und ḍamma vor wau.
Auf der Rechten sehen Sie den Beginn der Sure al-Baqara aus einem Druck der Tāj Com. Ltd.
auf der Linken aus dem Manuskript der Schøyen Sammlung, Oslo:
rechts ḍamma vor wau, links gedrehtes/gelängtes ḍamma ‒ die waus sind funktionslos.
Auf der folgenden Doppelseite habe ich nicht nur lang-ḍamma+wau, sondern auch lang-fatḥa+alif und lang-kasra+yāʾ hervorgehoben.
Man beachte rechts in der vorletzten Zeile /alaḏḏīna/ wo das yāʾ keine Punkte hat, aber durch das lang-kasra eindeutig ist.
Selten ist der Fall, wo hinter lang-ḍamma (was hier eine besondere Form hat!) kein wau folgt. Zu der Stelle habe ich schwarz-weiß die Stelle aus dem Tāj-Druck eingefügt. (Nebenbei: In Vers 12 hat der Schreiber einen Fehler gemacht: /wa- wa-lakina/: das wa- ist doppelt.) Wegen der besonderen Form des ḍamma, habe ich weiter gesucht und (links, zweite Zeile, Mitte) /fa'innahu/ gefunden: Dies Manuskript hat drei ḍamma-Formen: kurz, lang vor wau, lang ohne wau For those who could not follow:
In the spoken (oral) qurʾān there are three short vowels,
three long vowels,
three undetermination endings (inflections),
two diphongs plus no-vowel:
a | i | u
َ | ِ | ُ
ā | ī | ū
ٰ | ٖ | ۥ
-an| -in| -un
ً | ٍ | ٌ
au | ai | x
َ ى | و َ | ۡ
In the Arabic script there are no vowels, nor consonants (just letters);
the letters و , ى , ا are used for long vowels, (sometimes) for short vowels, and for consonants:
ا for a, ā and ʾ (the glottal stop); ى for i, ī and y ; و for u, ū and w .
For long vowels
the West uses vowel sign + lengthening letter,
the East long vowel signs.
For long vowels, in Northern India (Afġānistān, Kašmīr ...) before 1850 always long vowel signs were used,
while today when there is an alif after fatḥa,
or a yāʾ after kasra
or wau after ḍamma, short (normal) vowel signs are used ‒ like in the West.
What is special in this mansuscript:
for ū without wau, there is a special form of turned/long ḍamma.
I have looked at less than ten mss. form the north-west of the subcontinent before 1850:
they consistently use the long-vowel signs, but the special long-vowel sign when no wau follows, seems to be singular.
Below a ms. form the library of the University of Michigan. I duplicated two ū-signs in the middle of the right page: one before wau, one without wau: they are the same.
((Just to make it clear: After the "ḍamma without wau" there is a wau, but that wau carries a fatḥa = is a consonant, not a /ḥarf madd/ = not a lengthening letter.)) two more: ‒
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