Muṣṭafā Naẓīf Kadırğalı مصطفى نظيف الشهير بقدروغلى hat weder 106 1/2 maṣāḥif geschrieben, wie sein Zeitgenosse Hafez Osman,
der Jüngere ‒ der Ältere lebte 200 Jahre früher ‒, noch hat man zehn seiner "Korane" nachgedruckt,
aber mit drei "Koranen" ist er stilbildend wie kaum einer.
1262/1846 in Russe/Русе/Rusçuk/Rustschuk im osmanischen Bulgarien geboren, wohin die krimtartarische Familie geflohen war, 29.3.1331/ 8.3.1913 in Istanbul gestorben, in Beşiktaş begraben.
‒ in Ägypten, im Libanon und in Persien haben verschiedene Verlage seinen 522-Seitigen
(wohl 1891 in der Istanbuler Matbaa-i Osmaniye erschienen) 15-Zeiligen
  pur, mit Worterklärungen und mit Kommentar verlegt.
‒ Sein 604-Seitiger 15-Zeiliger wurde in Istanbul in mit schwarzer und roter Schrift plus Goldrahmen auf kräftigem Papier gedruckt,
ebenfalls in Istanbul hat man diesen muṣḥaf in Atlas-Größe gedruckt,
in Deutschland gab es eine wohlfeile schwarz+rote Ausgabe
und in Indonesien hat man ihn ständig einfarbig nachgedruckt (erweitert um das Lang-ḍamma-Zeichen).
Von 1944 bis 1975 hat Šamarli den 522seitigen MNQ (ab den 50ern mit den Q52-Zeichen) verlegt.
Hier zwei halbe Seiten aus dem 522er,
links nach den afro-arabischen Regeln Q52,
rechts im Original, nach Osm.
Und hier mit Worterklärungen, in Bairût verlegt ‒ Orthographie Q24
Hier ist der Koran nach Osm,
erschien zu MNQs Lebzeiten in Kairo
(bei Muṣṭafā al-Bābī al-Ḥalābī)
hier ist ein Blatt los, man erkennt trotzdem den Anfang von Baqara
Bis heute erlebt der von al-Ḥaddād zeilenidentisch nachgeschriebene ägyptische 522-Seiten-muṣḥaf Neudrucke ‒ in allen Größen, in Plastik- und Karton-Einband, mit Reißverschluss und ganz bunt. Er ist unter dem Verleger als Šamarlī berühmt und bei Ägyptens Armen bis heute beliebt.
Über zehn verschiedene Verleger haben in Kairo seine 522 Seiten nachgedruckt, in den 1930ger u.a. ʻAbd al-Ḥamīd Aḥmad
Ḥanafī und das Innenministerium.
Hier sieht man, dass MNQ ‒ vielleicht mit Ausnahme der ersten und letzten Seiten ‒ nur ein paar Mal alles geschrieben hat, die Verleger daraus viele unterschiedliche Fassungen zauberten.
Manchmal schöner
manchmal handlich und preiswert ‒ von ʿAlī Yūsuf Sulaimān 1956 in Kairo
1966 könnte er zum letzten Mal in Kairo nachgedruckt worden sein
Wie volkstümlich die Ausgabe auf 521 Seiten (plus Titelblatt)
in Ägypten immer noch ist, erkennt man daran, dass KFC ʿUṯmān Ṭaha
erst bat die Lesung ad-Dūrī und dann auch Ḥafṣ auf 522 15-zeilige Seiten zu schreiben.
Hier die letzte Seite nebeneinander:
und hier die erste nach den beiden Schmuckseiten
neben der entsprechenden Seite aus dem Kairiner Druck von 1911:
Aus einer Ausgabe mit schwarzen und roten Madd-Zeichen
Eine Ausgabe mit 17 Zeilen je Seite, 485 Seiten ‒ die letzte Sure steht auf S. 486, weil das Titelblatt mitgezählt wird ‒ wurde in Damaskus auf Glanzpapier "edel" und in Deutz in wattiertem Plastikumschlag preiswert veröffentlicht, nur die deutschen Türken geben den Kalligraphen an.
1311/1898 soll Dāʾirat al-Maʿārif in Hyderabad al-Qurʾān al-Karīm von ihm herausgebracht haben.
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