Montag, 17. Dezember 2018

Der Azhar-Koran II

Dass der Azhar-Koran noch weniger Ligaturen hat als der Gizeh-Druck haben Sie schon gesehen.
Hier ein paar Seiten, die zeigen wieviel Seiten er hat.

dass er das übliche Nachwort hat,

dass alles mit rechten Dingen zuging

und wie die Druckerei seinerzeit hieß.

Sonntag, 16. Dezember 2018

Mustafa Nazif Kadırğalı

Einerseits habe ich versprochen zu den zwei für den Koran­druck bedeutesten türki­schen Kalli­graphen zurück­zukommen.
Andererseits poste ich seit zwei Wochen ohne jedoch Re­aktion.
Deshalb heute etwas Abwegiges.
Mustafa Nazif war bis zu seinem Tod 1913 Chef­kalli­graph der osmani­schen Marine

und da er nach einem Hafen in Fatih benannt ist, dem wichtigen Neuen Hafen Byzanz',
nahm ich an, dass sich dort sein Arbeits­platz befand.
Und für alle, die Osmanisch lesen, hier ein Ausschnitt aus einem Stadtplan Stambuls von 1918,
den mir Tom Brosnahan von TurkeyTravel­Planner.com geschickt hat.
Doch das Marineministerium war in Beyoğlu und ob das Schreib­büro in Kadirġa war, weiß ich nicht.
Geboren soll er 1262/1846 in Russe/Русе/Rusçuk/Rust­schuk im osmanischen Bul­garien sein, wohin die krim­tartari­sche Familie geflohen war; 29.3.1331/ 8.3.1913 ist er in Istanbul gestorben, in Beşiktaş begraben. Was er mit Kadirġa, heute der Nord­osten von Şehsuvar Bey Mahal­lesi, zu tun hat, weiß ich nicht.
Hier etwas, was ich im Park von Kadirġa geknipst habe?

Wer weiß, was das ist?
Bitte posten Sie die Antwort als Kommentar.
Zur Belohnung gibt es dann Bilder aus den masahif von MNQ, die seiner­zeit ‒ ganz wie später ʿUṯmān Ṭaha ‒ in vielen Formaten gedruckt wurden.
Sonst halt nicht.

Was war neu an der KFA?

Und weil viele glauben, die KFA habe nicht nur die Ästhetik verändert (Grundlinie, Wort­abstand, wenig Liga­turen),
sondern habe den Text etabliert,
hier Seite 3 mit einem osmanischen Text, dem von Būlāq 1313/1895, einer Warš-Ausgabe, der Kairiner Litho­graphie von 1308/1890 (muṣḥaf al-Muḫal­lalā­tī) und dem des Gizeh-Drucks.

Am Nil nichts Neues. Die Position des Hamzas ‒ die nicht zum rasm gehören ‒ ist so wie im Maghreb schon "immer".

Verglichen mit einem der 106 von an-Nūrī geschrie­benen maṣā­ḥif (erste Zeile) fehlen alifs.

In den ersten Jahr­zehnten wurden in Kairo maṣāḥif von Muṣṭafā Naẓīf Qadir­ġalī (Kadir­ğali), von Ḥāfiẓ ʿUṯmān, dem Älteren (1642–1698) und von Haǧǧ Ḥāfiẓ ʿUṯmān Qayiš­Zāde an-Nûrî al-Bur­durī (Hac Hattat Kayış­zade Hafis Osman Nuri Efendi Burdur­lu) nach­gedruckt.
Wenige waren in Kairo geschrie­bene, von denen der muṣḥaf von Riḍwān bin Muḥammad ibn Sulaimān al-Muḫal­lalā­tī (1250‒1311h) der wichtig­ste ist.
Und der folgte nicht dem osmanischen Standard, sein rasm folgte ad-Dānī, die Schrei­bung der Lang­vokale war maghribi­nisch, die Vers­enden alle sieben Systeme wurde mit­geteilt ...

Iran VI (1886)