Freitag, 1. Februar 2019

Fehler

Einer der Fehler im 1924er Koran, an den sich Inder, Indonesier, Perser und Türken stoßen, ist dass "Gott" mit kurzem a geschrieben wird: ʾallah statt ʾaḷḷāh.
In "Kein Standard" nenne ich das einen eindeutigen Fehler.
Aber was ist schon eindeutig?
Die arabischen Verfechter der 1924er Reform könnten sagen:
Schon Ibn al-Bawwāb hat so geschieben.

Da sage ich:
ja, aber raḥmān ist auch mit kurzem a und ḏālika auch.

Wenn es in dem gesamten Codex kein Lang-ā-Zeichen gibt,
dann braucht man auch keines in ʾaḷḷāh.
Aber im Gizeh-Koran gibt es überall, wo nötig, Lang-ā!

Es gilt, wie in "Kein Standard" erklärt
was Bergsträßer und Genossen übersehen haben:
Es handelt sich um eine Übernahme aus Marokko bzw. von Warš-Drucken:

Und so wie diese ʾaḷḷāh nicht richtig schreiben
sondern falsch, so die 1924er.

Mittwoch, 30. Januar 2019

Vokalkürzung II

Wenn ist sage, dass der Gizeh-Koran voller Fehler ist ‒ mehr als die 104, die das König-Fahd-Kombinat beklagt ‒, dann sagt man mir: Du spinnst, das können keine Fehler sein!
Doch da fehlt etwas, was in Indien, Indo­nesien, der Türkei da ist: der Unter­schied zwischen lang-geschrie­ben = lang-gesprochen und lang-geschrie­ben, aber kurz-gespro­chen.
Es ist aber nicht nur so, dass in Gizeh/Kairo etwas fehlt, was andere haben,
sondern mich stört auch,
dass das Gegenteil (kurz-geschrieben, aber lang-gespro­chen) notiert wird
und noch schlimmer:


bei ā <> a wird es notiert,
bei ī <> i nicht.
Auf diesen zwei Seiten habe ich alle End-yas umfärbt:
zwei Rottöne für ā und a
zwei Grüntöne für ī und i.
In dem "Standard­koran" ist der ā<>a-Unter­schied markiert, der zwischen ī<>i nicht.

Man kann einwenden:
Dass der Vokal kurz ist, sieht man an dem wasl-Zeichen, das folgt.
Gewiss, aber das folgt bei gekürztem /a/ auch,
trotzdem hat dort der Vokalbuche selbst Vokalzeichen, die die Quanität angeben.

Anhang:
rabbi (2:260) in sechs Lesarten (links) plus drei Schreibweisen Ḥafṣ (rechts)

Iran VI (1886)