Mit einer Ausnahme:
Muṣḥaf Qaṭar weicht an einer Stelle ab.
Sure 56, Vers 2, kāḏiba Der Gizeh-Koran schreibt es mit alif, wie Türken, Inder und Perser. ʿUṯmān Ṭaha, Syrien, Dubai, Oman, Baḥrain, sie alle schreiben es mit alif. Qaṭar aber schreibt es ‒ so wie man in Marokko, im Senegal und Medina (Warš) schreibt ‒ mit Ersatzalif. Dürfen die das? Aber sicher. An der Klanggestalt (kāḏiba), am Sinn ändert sich nichts. Und sie haben nicht nur die Maghrebiner auf ihrer Seite, sondern auch das Manuskript, das Tayyar Altıkulaҫ (IRCICA) kurz vorher herausgegeben hat: der dem dritten Kalifen zugeschriebene ägyptische muṣḥaf, der sich heute im Topkapi Palastmuseum befindet.
Der Koran ist in erster Linie mündlich (überliefert).
Man schreibt ihn wie man will.
Zur Zeit demonstriert das das dem iranischen Revolutionsführer unterstellte Zentrum zum Druck und zur Verbreitung des Koran:
Sie wollen eine möglichst wenig verwirrende Schreibung.
Wenn sie für die von ihnen bevorzugte Schreibung ein Vorbild oder eine Autorität finden, dann ist's gut,
Aber 17 Wörter schreiben sie nach ihren Vorstellungen, ohne dafür ein gutes Vorbild zu haben -- und sind stolz darauf.
Diese 17 finden Sie in meinem Amazon-Buch "Kein Stadard", wobei ich entdeckt habe, dass sie an weiteren Stellen plene schreiben, obwohl das die rasm-Autoritäten nicht erlauben und auch nicht in den vom Zentrum genannten guten Vorlagen vorkommt, sondern höchstens in "schlechten" osmanischen oder persischen Ausgaben.
Sie folgen Qaṭar bei kāḏiba nicht, obwohl es Parallelstellen gibt, wo sie Ersatzalif haben,
obwohl normales Alif einfacher ist als Ersatzalif.
Ich wage die Behauptung: Hätten sie ihre Ausgabe nach dem Bruch zwischen Saʿudi-Ara­bien und Qaṭar herausgegeben, hätten sie sich der Schreibung des muṣḥaf Qaṭar angeschlossen.
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