Dienstag, 28. Mai 2024

Kein Standard Korrektur

In Kein Standard habe ich geschrieben:
Vom Dār al-Kitāb al-Lubnānī wurde [ein] Q52er zeilenidentisch neu gesetzt. Außer ein paar Langformen von nūn, kāf, sīn …, Ligaturen und Varianten von mīm, rāʾ, zai ist nur ʾallāh anders, nämlich mit Lang-fatḥa statt fatḥa wie im Kairiner Druck, wo immer ʾallah steht; in den Aus­gaben für al-Qaḏḏāfīs Islamic Call Society sind die rukūʿ-Angaben, die Inder erwar­ten, am Rande beigefügt. Zwei­sprachige Aus­gaben mit Über­setzungen von M. Pickthall bzw. D. Masson wurden in Tri­poli verlegt – gewiss in Bairut gedruckt.
Ich glaubte damals, was Dar al-Kitāb al-Lubānī Qaḏḏāfī erzählt hatte, dass sie den Text neu gesetzt hätten und ihn dafür zahlen ließen.
In Wirklich­keit hat der Nizam von Hyder­abad 1938 den Text für die zwei­spra­chige Ausgabe von Pick­thalls Über­setzung neu setzen lassen. Deshalb die rukuʿ-Angabe, des­halb das kor­rigierte /allāh/. Ins­gesamt war man in Gizeh jedoch acht­samer.
Die Beispiele zeigen: In Hyderabad stehen die Kasras tiefer und sind ein wenig flacher.
In Gizeh sind die Buchstaben mit Unter­schwung zusammen­gerückt ( برى).
Nur in Gizeh kann ein Kasra im tiefen Schwanz von ح ع stehen (الحجِّ).
Wenn ich das richtig sehe, stehen die kasra-Zeichen in Hyder­abad unter den Buch­staben:
Meiner Ansicht nach hatte man in Bulaq die gleichen Typen; mit denen war es nicht mög­lich kasra höher zu setzen als der tiefste Schwanz/Schweif der Buch­staben. Ich gehe davon aus, dass die Seiten einmal gedruckt wurden, dass dann auf dem Papier einige Buchstaben (vor kaf, nach waw ...) ange­nähert wurden, alle kasra höher, machmal sogar in einen Bogen. Davon wurden dann die Offset-Platten gemacht. Auf diese Fein­arbeit hat man in Hyder­abad verzichtet.
Man beachte, dass vokalzeichen­loses waw auch in Hyder­abad unter den nächsten Buch­staben reicht, dass gekernt wurde, dass die Laufweite verringert wurde. Gizeh redu­zierte die Lauf­weite aber auch bei waw mit Vokal­zeichen ‒ nach­träglich von Hand.



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