Heute trage ich nach, womit meine Beobachtung der Schreibung von gekürzten
Vokalen begann: Auf der ersten Seite nach den beiden Schmuckseiten gibt es:
fī qulūbhim und fĭ l-ʾarḏi.
Auf dem Bild erst UT, wo beides gleich geschrieben wird und Indien, Türkei
und Iran, wo es immer unterschiedlich geschrieben wird:
sei es durch den schräges oder gerade kasra,
sei es durch sukūn für zu lesendes yāʾ/ī, nichts für zu irgnoriendes,
sei es durch zwei Punkte für zu lesendes.
In der Mitte des Bildes die beiden Stellen aus St. Petersburg 1878,
sowie aus dem modernen muṣḥaf von Merkaz Tabʿo-Našr: für ī kein Zeichen: das yāʾ zählt
nur das kurze /ĭ/: kasra, nur das Zeichen zählt, der Längungsbuchstabe nicht.
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Donnerstag, 15. Juli 2021
Donnerstag, 16. Januar 2020
Vokalkürzung III
Es gibt keinen Korandruck, der alles richtig macht.
Nicht, dass ich mir ausgedacht hätte, was richtig ist.
Ich vergleiche nur die verschiedenen Traditionen.
Und da fehlt immer was, was andere haben.
Perser und Türken vernachlässigen die Assimilation,
Marokkaner und Saudis die Vokalkürzung ‒ etwa vor Doppelkonsonanz.
Leider folgen ihnen darin heute die Türken, obwohl es Osmanen richtig gemacht haben.
Ich habe den 99. und den 102. muṣḥaf verglichen, die Hāfiẓ ʿUṯmān QayšZade Nūrī (HOQz) geschrieben hat.
Am Ende von al-Baqara 160 stieß ich auf ană t-tauwābu r-raḥīm
Inder und Araber notieren das Ignorieren von Alif vor Doppelkonsonanz grundsätzlich nicht.
Wie man sieht, macht es HOQz beide Mal ‒
wie auch Muḥ Amīn Rušdī in der Zeile darunter ‒.
und das iranische Merkaz Ṭabʿo Našr in der Zeile plus ar-raḥmīn darunter.
In türkischen Drucken steht /ʾanā/ unkorrigiert (= ohne "kürze!"),
doch der tecvid-Druck (die Zeile in der Mitte mit qaṣr unter dem wau) hat das stumme/graue Alif.
Auch das iranische Zentrum (darüber) hat es stumm/rot.
Dar al-Maʿrifa, Edition Nous-Mêmes und indische Verlage ignorieren es,
indonesische berücksichtigen es.
In Vokalkürzung II hatte ich geschrieben, dass im Gizeh-Koran (und heute in ganz Arabien) zwischen ā und ă unterschieden werde.
Das stimmt aber nur für alif maqṣūra, nicht für alif mamdūda.
In "Kein Standard" schreibe ich, die Schwierigkeit bestünde darin,
dass man dem Text
den Sinn, die grammatikalische Bezüge,
den Klang und auch noch
die frühste graphische Gestalt
entnehmen können wolle.
Der Klang ist aber nicht fix, weil die Pausen nicht FESTliegen.
Die frühste Gestalt ist noch unerforscht.
Sicher ist aber schon,
dass es nicht das "ʿuṯmānische Buchstabengerüst",
das ad-Dānī & Co. beschreiben, ist,
auch dass es nicht absolut frei von diakritischen Strichen (entspricht heutigen Punkten) war.
Nicht, dass ich mir ausgedacht hätte, was richtig ist.
Ich vergleiche nur die verschiedenen Traditionen.
Und da fehlt immer was, was andere haben.
Perser und Türken vernachlässigen die Assimilation,
Marokkaner und Saudis die Vokalkürzung ‒ etwa vor Doppelkonsonanz.
Leider folgen ihnen darin heute die Türken, obwohl es Osmanen richtig gemacht haben.
Ich habe den 99. und den 102. muṣḥaf verglichen, die Hāfiẓ ʿUṯmān QayšZade Nūrī (HOQz) geschrieben hat.
Am Ende von al-Baqara 160 stieß ich auf ană t-tauwābu r-raḥīm
Inder und Araber notieren das Ignorieren von Alif vor Doppelkonsonanz grundsätzlich nicht.
Wie man sieht, macht es HOQz beide Mal ‒
wie auch Muḥ Amīn Rušdī in der Zeile darunter ‒.
und das iranische Merkaz Ṭabʿo Našr in der Zeile plus ar-raḥmīn darunter.
In türkischen Drucken steht /ʾanā/ unkorrigiert (= ohne "kürze!"),
doch der tecvid-Druck (die Zeile in der Mitte mit qaṣr unter dem wau) hat das stumme/graue Alif.
Auch das iranische Zentrum (darüber) hat es stumm/rot.
Dar al-Maʿrifa, Edition Nous-Mêmes und indische Verlage ignorieren es,
indonesische berücksichtigen es.
In Vokalkürzung II hatte ich geschrieben, dass im Gizeh-Koran (und heute in ganz Arabien) zwischen ā und ă unterschieden werde.
Das stimmt aber nur für alif maqṣūra, nicht für alif mamdūda.
In "Kein Standard" schreibe ich, die Schwierigkeit bestünde darin,
dass man dem Text
den Sinn, die grammatikalische Bezüge,
den Klang und auch noch
die frühste graphische Gestalt
entnehmen können wolle.
Der Klang ist aber nicht fix, weil die Pausen nicht FESTliegen.
Die frühste Gestalt ist noch unerforscht.
Sicher ist aber schon,
dass es nicht das "ʿuṯmānische Buchstabengerüst",
das ad-Dānī & Co. beschreiben, ist,
auch dass es nicht absolut frei von diakritischen Strichen (entspricht heutigen Punkten) war.
Mittwoch, 30. Januar 2019
Vokalkürzung II
Wenn ist sage, dass der Gizeh-Koran voller Fehler ist
‒ mehr als die 104, die das König-Fahd-Kombinat beklagt ‒,
dann sagt man mir: Du spinnst, das können keine Fehler sein!
Doch da fehlt etwas, was in Indien, Indonesien, der Türkei da ist: der Unterschied zwischen lang-geschrieben = lang-gesprochen und
lang-geschrieben, aber kurz-gesprochen.
Es ist aber nicht nur so, dass in Gizeh/Kairo etwas fehlt, was andere haben,
sondern mich stört auch,
dass das Gegenteil (kurz-geschrieben, aber lang-gesprochen) notiert wird
und noch schlimmer:
bei ā <> a wird es notiert,
bei ī <> i nicht.
Auf diesen zwei Seiten habe ich alle End-yas umfärbt:
zwei Rottöne für ā und a
zwei Grüntöne für ī und i.
In dem "Standardkoran" ist der ā<>a-Unterschied markiert,
der zwischen ī<>i nicht.
Man kann einwenden:
Dass der Vokal kurz ist, sieht man an dem wasl-Zeichen, das folgt.
Gewiss, aber das folgt bei gekürztem /a/ auch,
trotzdem hat dort der Vokalbuche selbst Vokalzeichen, die die Quanität angeben.
Anhang:
rabbi (2:260) in sechs Lesarten (links) plus drei Schreibweisen Ḥafṣ (rechts)

Sonntag, 9. Dezember 2018
Vokalkürzung
Bei Langvokalen und bei der Assimilation von Konsonanten sind Afrikaner und Araber genau.
Doch bei der Vokalkürzung ‒ dem kurz-Sprechen von lang-Geschriebenem ‒ sind sie überheblich nachlässig.
Das ist bei den Machern des Gizeh-Korans und bei Dar al-Maʿrifa besonders ärgerlich:
Wenn man schon Zeichen für absolute Stummheit (den Kreis), für Stummheit,
wenn nicht davor eine Pause eingehalten wird (das waṣl-Zeichen) und
für Stummheit, wenn danach keine Pause kommt (die Null) einführt ‒
was an sich löblich ist ‒, dann ist es eine Unverschämtheit, festzulegen,
dass letzteres Zeichen nur verwendet ist, wenn die Sache nicht selbstverstänlich ist.
Ich will das am Schluss des siebten Verses der dritten Sure verdeutlich, dem Vers, den ich in meinem Bilderbuch "Kein Standard" zig mal ‒ mit jeweils anderen Pausen(zeichen) ‒ zitiere, zeigen:
Um das Bild g r o ß zu sehen, klicken Sie ‒ wie in allen blogger.com-Blogs ‒
auf das Mini-Bild und dann mit rechts auf das rößere Bild, dann "Grafik in neuem Tab öffnen",
dann in den neuen Tab und (falls zu sehen) auf Plus, et voilà.
Es geht um das vorletzte Wort:
In der ersten (indischen) Zeile sehen sie nach „ʾilā“ ulu mit zwei kurzen /u/, geschrieben mit ḍamma und NICHTS über beiden wau, die also beide beim Lesen zu ignorieren sind.
Darunter UT, Muḫallalātī und Alger 1931 mit einem Kreis über dem ersten wau und über dem alif nach dem zweiten wau (und waṣl über dem zweiten alif),
doch über dem zweiten wau fehlt die Null, weil nach den zwei stummen Alifs zwei Konsonanten, nämlich
lām und hamza, kommen, steht das wau in einer geschlossenen Silbe, ist "also" (ha ha ha) kurz.
Auch im osmanischen mushaf steht zwar unter dem ersten wau qaṣr, nicht aber unter dem zu kürzenden zweiten wau.
So verfährt auch Dar al-Maʿrifa: Lässt das zweite wau schwarz.
In Indonesien jedoch sind zwei wau und zwei alif himmelblau = stumm.
In meiner taǧwīd-Fassung sind alle Buchstaben, die absolut stumm sind (die alifs tragen ja ‒ nach heutigem Verständnis nur die hamzāṭ, sind als alifs stumm), nur in Umrissen zu sehen. Das zweite wau aber ist grau, weil im Kontext gekürzt.
Die Ausgabe von Dar al-Riyaḍa (mit den Dreiecken über den Buchstaben) verfährt wie die indonesischen,die türkische taǧwīd-Ausgabe hat ebenfalls vier graue Buchstaben ‒ die Ovale über den lāms entsprechen ǧazm = bedeuten Vokallosigkeit.
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