Vom Wortsinn her ist es: Strich, Zug, Riss
Was gar nicht geht, ist: Konsonantengerüst.
Kon-Sonanten, Mit-Klinger bezeichnet zuerst Laute ‒ dann Zeichen für diese.
Ist von Text, Strich, Zug, Gerüst die Rede können nur Zeichen gemeint sein.
Diese sind aber gar keine Mit-Klinger, sondern Buchstaben.
Mit-Klinger gibt es logisch nur, wenn es Klinger gibt.
Nur wo es Vokal-Zeichen gibt, kann es Konsonant-Zeichen geben.
(Da Griechen kein ḥ sprachen, haben sie den Buchstaben ḥēt zum ē gemacht = die Erfindung des Vokals.
aus Jud wurde ī, aus ʿain Omikron, aus waw Ypsilon (ū).)
Die Buchstaben im Qurʾān ‒ in den frühen Manuskripten und den Texten,
die sich auf ad-Dānī & Co. berufen, ‒ sind Buchstaben, nicht Kon-Sonanten.
Wenn überhaupt, sind es Kon-Sonanten, UND WortendeMarkierer UND Sonanten ‒ Langvokale und Kurzvokale (deshalb sind für heutige Araber einige Buchstaben überflüssig).
Dass hunderte Buchstaben (ḥurūf al-madd wa'l-līn) Langvokal bzw. Diphthong anzeigen, dürfte allgemein bewusst sein, aber auch Kurzvokale werden durch Buchstaben ‒ die eben KEINE reinen KONsonanten sind ‒ markiert: sehr oft اولٮك aber auch seltene Wörter wie
وملاٮه
(7:103)
الأعراف١٠٣
bei dem man heute zwei stumme Buchstaben sieht: einen hamza-Träger und einen überflüssigen; ursprünglich standen die für (Kurz-)Vokale (a i, aʾi, ayi).
Genau so ist es bei
اڡاىں
(3;144 + 21:34)
IPak: افَا۠ئِنْ
Q52: اَفإي۠ن
Auch in dem häufigen
اولٮك
stand das wau für /u/;
heute ist es stumm, da das ḍamma auf dem Alif fur /u/ steht.
Ebenso in
ساورىكم
(7:145, 21:37),
لاوصلٮٮكم
(7:124, 20:71, 26:49)
Schön auch das 22. Wort in 3:195
واودوا
sechs Buchstaben,
gewiss keine sechs Konsonanten.
Es ist logisch unmöglich, dass es nur Kon-Sonanten sind.
Auch phonetisch schwierig: Nichts kann MIT-schwingen, wenn es keine Schwinger gibt.
Also bleibt man wohl beim graphischen Ursinn: Strich, Zug, Riss.
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