masahif
Sonntag, 27. Oktober 2024
Nachdruck? – nicht wirklich
So wie der zweite Druck der König-Fuʿad-Ausgabe kein Nachdruck ist
– Nachdrucke werden mit den alten Platten gemacht –,
sondern eine modifizierte zweite Ausgabe mit mit neue gekauften Mschinen
gemachte Platten, auf neue gekaufen Pressen gedruckt
– inhaltlich ist zwar nur zwei Platte neu (mit einem Wort mehr (اصله)
sowie einmal vier, einmal sechs Siegel mehr), aber alle Platten
sind neu (in einem anderen Format),
so gibt es auch von der zweisprachigen Ausgabe mit der Übertragung
von M.M.Pichthall des Glorious Qurʾân
keine Nachdrucke, sondern zwei Neuausgaben:
– einmal die von Allen & Unwin in London und die
– der Islamic Call Associetion in Tripolis
Genauer: es gibt wohl (??) aus den 1940ern bis 1975 Nachdrucke bei Allen & Unwin
und dann 1976 eine Festival Edition mit Änderungen; u.a. sind auf vier Seiten
Verse anders gezählt: die alte indische "kufische" Zählung ist durch die neue
ägyptische "kufische" ersetzt – dabei sind keine Verseende verschoben,
sondern nur aufgehoben bzw. dazugekommen.
Sonntag, 20. Oktober 2024
schiʿitischer ʿIrāq
Unter Saddām Ḥusain gab es ein Ministerium für religiöse Stiftungen
und einen Staatskoran (ein modifizierter Rušdī). Nach der US-Intervention
gegen Massenvernichtungsmittel
und für Demokratie,
gibt es zwei: eines für Sunniten, eines für Šiʿiten.
Der Dīwān al-Wafq aš-šīʿī hat einen muṣḥaf herausgegeben,
den Hādī ad-Darāǧī auf 604 Seiten geschriebenen hat.
Die Stiftung AlKafeel am Grab von ʿAbbās ibn ʿAlī ibn Abī Ṭālib
gibt einen eigenen heraus.
zwei KairoKorane
Heute Seiten von zwei KairoKoranen, einem echten und einen falschen.
der echte ist von Muḥammad al-Mursī al-Sayyid al-Ǧirba für Markaz Abbās ʿAbdullah Fidā bzw. sein al-Ḥaramayyin al-Tiǧar geschrieben.
Diese Bilder sind aus einem Druck von Makatbat Miṣr von Saʿid Gūdā as-Saḥār.
541 Seiten mit 15 Zeieln.
der falsche ist von Mahmoud Ibrahim Salama (geb.1919) geschrieben, der ägyptische Kalligraph,
der 1980-6 für al-Qaḏḏafi's World Islamic call society Warš und Qālūn maṣāḥf schrieb – ob
erst den in Tripolitanien und tunesien dominierenden Qālūn und dann denn im Rest des
Maġrib und und Westafrika vorherschenden Warš ist unklar (die Warš-Fassung aber ich übrigens
nicht gesehen, weiß auch nicht, ob diese genau wie die berühmte Qālūn-Fassung
Muṣḥaf al-Ǧamāhīriyya hieß, wie von Mykhaylo Yakubovych behauptet, kann ich nicht sagen.
Genau genommen handelt es sich um einen GizehKoran, etwas weiter südlich als
KFA Ia gegenüber von Maʿdi herausgegeben.
Freitag, 5. Juli 2024
tajwīd maṣāḥif
Die Buchstaben des qurʾān sind keine genaue (ausreichende) Anweisung, wie die Wörter auszusprechen sind.
Einige Vokale werden gelängt, einige Konsonaten sind mit Nachdruck bzw. großer Deutlichkeit zu sprechen.
Manches wird nasaliert.
Ziemlich viele Buchstaben müssen übergangen werden = sind stumm.
Manche Ausspracheregeln sind dem "normalen" Text eingeschrieben.
So setzt Q52 ein waṣl-Zeichen über Anfangs-Alif, das (falls davor nicht pausiert wird) übergangen wird,
über andere stumme Buchstaben einen Kreis (immer stumm) oder ein Oval/eine Null (nur stumm falls nicht danach pausiert wird).
IPak setzt über stumme Buchstaben überhaupt KEIN Zeichen
– leider findet man heute oft einen Stumm-Kreis, was das alte klare System verdunkelt (von Arabern lernen heißt nicht immer siegen lernen, sondern ist hier Zeichen dafür, das eigene System nicht radikal verstanden zu haben!)
Es gibt viele verschiedene Farb-Drucke um die Aussprache zu markieren:
Die Seite oben ist von Dar al-Maʿrifa, Bairut, vormals Damaskus. In Verse 16 die stummen Alifs sind nicht grau (weil das waṣl als Stumm-Zeichen ausreicht, wie der Gründer der Firma, Subhi Taha, meint).
DaM (Dar al-Maʾrifa), Nous-mêmes (Nm) aus Tunis und Hasenat aus der Turkei färben das nūn von /man/ vor /yaqūl/ in Vers 8 weil es assimiliert ist (Nous-mêmes setzt außerdem ein šadda über das yāʾ, an das das nūn assimiliert ist).
Andererseits machen DaM und Nm das alif von [al-nās] nicht grau. Hasenat und Merkaz ṬaboNašr berücksichtigen Assimilation nicht.
Die beiden Seiten oben sind von Nous-mêmes/Hanibal und vom Merkaz Ṭabo Našr in Tehran.
Dann vier Mal [min/man] – von Indonesia, Bairut/Damaskus und Indien (Hammad Comp. und Qudratullah Comp., beide Lahore – mit "Indien" meine ich Ganz-Indien nicht die Union bzw. Republik, die von Delhi aus regiert wird)
Die beiden obigen Seiten sind aus der Türkei (Hasenat) und aus Indonesien (Mushaf Indonesia Standar Warna).
Die ersten beiden Beispiele im Bild unten (Nm und Muʾassasat al-Imān) markieren den Unterschied zwischen /fī/ und /fĭ/ nicht, weil sie davon ausgehen, dass ihre (arabischen) Leser das automatisch richtig lesen.
Indonesier und Iraner machen den Unterschied.
(Übrigens markieren die Iraner die Assimilation von mīm zu mīm nicht.)
Zum Schluss noch zwei Seiten von Muʾassasat al-Imām ...
... und noch eine aus Lahore (Pak Comp.):
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