Mittwoch, 25. Dezember 2024

Fehler in der König-Fuʾād-Ausgabe

Auch wenn viele glauben die KFA von 1342/1924 sei eine Aus­gabe non varia­tur,
hatte sie eine Reihe von Feh­lern, die ihre Kinder (die Aus­gabe von '52)
und Enkel (die diversen ʿUṯmān-Ṭaha-Aus­gaben) be­rich­tigt haben.

Da sind einmal die Setz­fehler, die nicht auf ihre geisti­gen Väter zurück­gehen. Berg­sträßer be­richtet, dass in 4:165 ein Punkt auf dem zai von /ʿazīzan/ fehlte und in 24:60 auf /bikāḥā/ auf dem hāʾ ein ḫāʾ-Punkt war. Diese Feh­ler wur­den so schnell kor­ri­giert, dass noch keine Bib­lio­thek ein feh­ler­haf­tes Exemplar gemeldet hat.







Der schlimmste Fehler, der al-Ḥusainī al-Ḥaddād unter­lief, war dass er in 7:137 /kamimat/ mit geknüpften tāʾ schrieb;

das wurde in den großen KFAII-Ausgaben (auf der Druckerei der Natio­nal­biblio­thek gedruckt) pro­fes­sio­nell, in den klei­nen kfe II (in Būlāq ge­druckt) not­dürftig kor­rigiert.


Doch war es wirklich ein Fehler? ḤḤ tat was er fast immer tat: er ko­pierte seine Warš-Vorlage ent­waršt (fast immer, weil bei Vers­nummern und Pausen folgte er öst­lich-ägyp­ti­schen Autori­täten, bei den sajā­dāt den Hana­fi­ten, beim Waṣl dif­feren­zierte er nicht nach dem Vokal bei vor­heriger Pause).

Komisch, dass dieser Um­stand vor mir nie­man­dem aufge­fallen ist, ob­wohl DAS neben Offset-Druck und grund­linien-orien­tierter Schrift, DER Punkt der KFA ist.




Alles was aḍ-Ḍabbāʿ 1952 tat, war Indien (und Libyen, Persien und der Türkei) zu folgen:







Anders als bei /kalimat/ (und /niʿamat/), die an einer Stelle so und an einer an­deren an­ders ge­schrie­ben wer­den,
wo entweder ein Alif im rasm steht oder nicht,
verhält es sich bei der Frage, ob kasra das Hamza-Zeichen nach unten zieht oder nicht.
Es ist nur eine Kon­ven­tion, aber eine Kon­vention, die entweder über­all eingehalten wird oder nirgends.

Während in Indien und dem Maghrib kasra runter­zieht, tun sie es in Per­sien und im Os­ma­ni­schen Reich nicht ‒ also taten es Ägyp­ter vor dem Er­sten Welt­krieg nicht, und ḤḤ unterlief es einmal, das Hamza oben zu lassen. Dieser ein­deutige Fehler wurden 1952 be­richtigt.
Eine andere Korrektur, die 1952 gemacht wurde: /li‑ṭ‑ṭāġīna/ wurde 1924 mit einem nor­malen Alif, 1952 mit einem "Dolch-Alif" geschrieben. Wieder folgt ḤḤ Marrok­ko (und Libyen), aḍ-Ḍabbāʿ folgt niemandem ...
... Sollte er Parallel­stellen gefolgt sein? Denn auf Abū Dāʾūd Sulaimān Ibn Na­ǧāḥs Muḫ­ta­ṣar at-tibyīn kann er sich nicht berufen (der schweigt dazu). Was ein schlimmer Fehler wäre ...
Ein anderer Fehler ist ein falsch pla­ziertes Hamza. In 2:264 sollte das Hamza hinter dem Zahn sitzen (wie an den andern beiden Stellen). Durch Unacht­samkeit wurde es 1924 falsch gesetzt; später wurde das korri­giert.

Ein anderes Problem in 73:20
in allen großen KFAs steht الن ;
in den kleinen von 1347/1929 bis 1371/1952 ان لن
another problem occurs 73:20
the first KFE (1342/1924) has الن ;
from 1347/1929 to 1371/1952 small kfe's have ان لن
after 1952 all KFE II have الن ; today Madina editions have: ان لن


Außer bei den Pausen sieht der KFK/Madina noch zwei Fehler in dem KFAs, zumindest berichtigt sie die Stellen:


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Samstag, 23. November 2024

händisch

links auf vergilbtem Hintergrund eine Seite aus Hyderabad 1938. Ich nahm an, dass die Government Central Press von Hyder­abad-Deccan die Typen in Būlāq ge­kauft hat und dann in fünf Reihen gesetzt hat.
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Sonntag, 27. Oktober 2024

Nachdruck? – nicht wirklich

So wie der zweite Druck der König-Fuʿad-Ausgabe kein Nachdruck ist – Nachdrucke werden mit den alten Platten gemacht –,
sondern eine modifizierte, ver­kleiner­te Aus­gabe mit auf neu gekauften Maschinen ge­machte Platten, auf neue ge­kaufen Buch-Maschinen ge­druckt
– inhaltlich sind zwar nur zwei Platte neu (mit einem Wort mehr (اصله) sowie einmal vier, einmal sechs Siegel mehr), aber alle Platten sind neu (etwas kleinerem Text­rahmen, sehr viel weniger Rand),
so gibt es auch von der zwei­sprachi­gen Aus­gabe mit der Über­tragung von M.M.Pichthall des Glorious Qurʾân
keine Nachdrucke, sondern zwei Neuaus­gaben:
– einmal die von Allen & Unwin in London (unter anderem für Scharjah ) und
– die von Dār al-Kitāb al-Lubnānī /al-Maṣrī für die Islamic Call Association in Tri­polis auf Bibelpapier in einem Band gedruckten.
Genauer: es gibt wohl aus den 1940ern bis 1975 Nach­drucke bei Allen & Unwin und dann 1976 eine Festival Edition mit Ände­rungen; u.a. sind auf vier Seiten Verse anders gezählt: die alte indische "kufi­sche" Zählung ist durch die neue ägyp­ti­sche "kufische" ersetzt – dabei sind keine Verse­ende verschoben, sondern nur aufge­hoben bzw. dazugekommen – so zumindest habe ich ich A.T.Welch in der Encyclopedia of Islam II verstanden.
Eine Überprüfung ergab, dass die rein englischen Ausgaben 1930-1975 zwar "indische" Vers­enden ent­halten, nicht aber die zweisprachige Ausgabe; diese enthält von Anfang an Notes und Ḫuṣūṣiyāt in Urdu
Die Drucke der Islamic Call Association sind schon deshalb keine Nach­drucke, weil sie zwar die Suren-Titel-Kästen (mit An­gaben zur Offen­barungs­Reihen­folge) und die Pausen­zeichen von 1924/1938 be­wah­ren, aber die nament­lich 1952 genannten Korrek­turen über­nehmen (/ka­limat, qāʾim/ ...) sowie (meistens! – s.u.) am Suren­ende an­neh­men, dass als nächstes die Basmala gesprochen wird, also tanwīn in /am, um, im/ wandeln.



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Sonntag, 20. Oktober 2024

schiʿitischer ʿIrāq

Unter Saddām Ḥusain gab es ein Ministe­rium für religiöse Stif­tungen und einen Staats­koran (ein modifizierter Rušdī). Nach der US-Inter­vention gegen Massen­vernich­tungs­mittel und für Demo­kratie, gibt es zwei: eines für Sunni­ten, eines für Šiʿiten. Der Dīwān al-Wafq aš-šīʿī hat einen muṣḥaf heraus­gegeben, den Hādī ad-Darāǧī auf 604 Seiten ge­schrie­benen hat.
Die Stiftung AlKafeel am Grab von ʿAbbās ibn ʿAlī ibn Abī Ṭālib gibt einen eigenen her­aus.

Fehler in der König-Fuʾād-Ausgabe

Auch wenn viele glauben die KFA von 1342/1924 sei eine Aus­gabe non varia­tur, hatte sie eine Reihe von Feh­lern, die ihre Kinder (die Aus­...