Dienstag, 27. Juli 2021

iẓhār nūn and proper sequential tanween

Dass der 1924er Gizeh-Druck voller Fehler ist, kann nicht bestritten werden. Schließlich hat die 1952er KFA (von aḍ-Ḍabbāʿ und Mit-Schaikhs) 900 davon berichtigt, schließlich sagt das König-Fahd-Kom­binat in Medina, dass von Anfang an (und bis 2017 in ihren Ḥafṣ-Druck-Ausgaben) alle 104 sequentiellen Fatḥatans falsch sind – nicht in ihrem online Programm und nicht in den Warš-Drucken.
dass die Typographen, die den 1924er vorbereiteten,
einfach das kasratan auch als fathatan be­nutzt haben;
(die rosa-Linie in dem Bild oben ist als Pfeil zu denken, das Zeichen wurde nach oben ko­piert)
dabei gehen arabische Kalli­graphen
von rechts nach links
von oben nach unten (bei Buch­staben)
vom Inneren der Zeile nach Außen (bei Zusatz­zeichen):
deshalb sitzt das zweite kasra bei kasra­tan links und unter dem ersten;
deshalb müsste das zweite fatha bei fatha­tan links und über dem ersten sitzen – tut es aber nur in den Warš-Ausgaben – auch der frühen und der späten von ʿUṯmān Ṭaha:
Nun könnte man dagegenhalten:
ein paar Fehlerchen, aber Riesen­vorteile,
etwa drei Stummzeichen: waṣla, Kreis und Null,
drei Sorten tanwin (an, in, un je dreifach).
Da bin ich anderer Meinung:
Das Stummzeichen steht nicht immer =
immer, wenn es klar ist, dass ein ḥarf al-madd gekürzt (sprich stumm) ist, steht es nicht.
Inder, Indo­nesier, Perser müssen da lachen (oder weinen): Klar ist denen erst mal gar nichts.
Wenn man kein Stumm­zeichen hat, okay.
Aber sobald man das Zeichen ver­wendet,
warum nicht immer, wenn es am Platz ist?

Und drei tanwīn-Zeichen.
Ich sage: entweder eines (wie bei Persern und Türken, Nord­indern) oder sieben.
Eines reicht, weil die ver­schiedenen Rea­li­sie­rungen des un­vo­ka­lisier­ten nūn eine ein-ein-deutige Kon­sequenz des fol­gen­den Buch­staben sind.
oder acht, weil es acht verschiedene Rea­li­sie­rungen gibt.

Es geht aber auch anders:
in vielen Gegenden (China, Bombay, Kerala, Indo­nesien bis vor zwanzig Jahren) und Zeiten gibt es – neben dem iqlāb mīm – das iẓhār nūn:
aus dem Sultanat von Delhi:
aus China:
aus Indien ("Bihari-Stil") – zwei­mal: in Zeile 2 vor ḫ, in Zeile 4 vor alif
und iqlāb mīm am Ende der dritten Zeile vor dem bāʾ am Anfang der vierten:
aus Daghestan (vermutet E. Cellard aufgrund der Ornamente, Farben usw) von 1290/1872:
die roten Buchstaben: in der ersten Zeile nach den rät­sel­haften Buch­sta­ben: zwei Län­gungs-waus, vorn in der Zeile dar­unter: fatḥa­tan, iẓ­hār-nūn vor ḫ,   gegen Ende der näch­sten Zeile erst ein šadda über wau,   iqlāb-mīm vor ba in der nächsten Zeile   Man beachte, dass nor­male šadda grau sind, nur As­si­mi­lie­rungs­šad­das sind rot.   In der unter­sten Zeile /miu warā᷉ʾī/ (teil­as­si­mi­lier­tes n an wau).   Auf der linken Seite am Anfang der fünf­ten Zeile teil­assimi­liertes nūn an wau,   am Anfang der sech­sten Zeile kasra für die nor­ma­les Lesung (ʿĀṣim) und rotes wau für Warš.

Donnerstag, 15. Juli 2021

Vokalkürzung VI

Heute trage ich nach, womit meine Beobachtung der Schreibung von gekürzten Vokalen begann: Auf der ersten Seite nach den beiden Schmuckseiten gibt es:
fī qulūbhim und fĭ l-ʾarḏi.
Auf dem Bild erst UT, wo beides gleich geschrieben wird und Indien, Türkei und Iran, wo es immer unterschiedlich geschrieben wird:
sei es durch den schräges oder gerade kasra,
sei es durch sukūn für zu lesendes yāʾ/ī, nichts für zu irgnoriendes,
sei es durch zwei Punkte für zu lesendes.
In der Mitte des Bildes die beiden Stellen aus St. Petersburg 1878,
sowie aus dem modernen muṣḥaf von Merkaz Tabʿo-Našr: für ī kein Zeichen: das yāʾ zählt
nur das kurze /ĭ/: kasra, nur das Zeichen zählt, der Längungsbuchstabe nicht.

Samstag, 3. Juli 2021

Iran (1846)

Persien (auf Persisch: "Iran") und Indien waren Pioniere bei Litho­graphie-Koranen. Der älteste persische, den ich im Netz fand, ist von 1846
Hier vergleiche ich ihn mit dem ver­brei­tet­sten muṣḥaf vor 1979; dem "Hirīsī" (oder "Solṭā­nī"?) von Ḥasan ibn ʿAbdalkarīm Hirīsī al-Arwānqī (1282š/1903 – 1362š/1983 in Tabriz) auf 476 Sei­ten à 17 Zeilen geschrie­benen Qurʾān Ma­ǧīd. Auf dem Tehraner Druck von 1366/1947 durch ʿAbdor-Raḥ­mān-e ʿElmī steht: „übernommen vom als Solṭānī be­kann­ten Qurʾān“.
Und hier Bilder von einem etwas kleinformatigerem Druck vom Dez. 1940, Qurʾān Maǧīd, geschrie­ben von Ṭāhir Ḫusniwīš
Der alte persiche Standard hat noch mehr Lang-Alifs als os­ma­nische Ausgaben, weist Archa­is­men und Be­son­der­heiten auf; eine Aus­gabe von 2004 im Duk­tus von ʿUṯ­mān Ṭāhā auf 604 Seiten bewahrt viele da­von.
Aufgrund der kompakten Schrei­bung konnte der Hirīsī wohl­feil her­gestellt werden.
Er war eher zum Lesen als zum Vortragen gedacht. Des­halb war Hi­rīsī bei der Setzung der madd-Zei­chen nach­läs­sig – nicht weil er einen madd-ärme­ren Stan­dard im Kopf hatte. Viele per­si­sche Schrei­ber folgen keinem der von mir aus­fin­dig ge­mach­ten Stan­dards: Während Nairizī 3x ʿi mit yāʾ schreibt, hat Hirīsī 1x und das moderne Zen­trum 2x Ham­za ohne Träger.
Während ich vom der­zeitigen Staats­koran nur ein kleines Bild habe
findet man den des letzten Pahlevi-Schahs Arya­Mehr (wenn auch an den Rändern abge­schnit­ten) im Netz (von Nairizī geschrieben, erste Seite: Innahu Kalāmullāh Maġīd, Tehrān 1344š/1965, Surat an-Nās auf p.788):
Das dem Revo­lu­tions­führer unter­stellte Zentrum zu Druck und Ver­brei­tung des Koran hat drei Sachen neu einge­führt:
erst drei Klein-Vokal­zeichen für die Stellen, an den in Hand­schriften rote Vokal­zeichen (VZ) stehen: bei Worten die mit alif-waṣl be­ginnen, vor denen aber an dieser Stelle pausiert wird, die also hier mit Hamza zu lesen sind, bekommt das Anfangs-alif eine Klein-VZ.
Dann eine völlig neue Art, Lang­vokale zu schrei­ben (und zu lesen): Während in Afrika VZ + ḥarf al-madd (Dehungs­buchstabe) steht,
wird nach nIran der Vokal­buch­stabe direkt gelesen, es steht kein VZ (denn es ist ja kein /a/, /i/, /u/ zu lesen, sondern nur /ā/, /ī/, /ū/.
Steht kein Zeichen und folgt kein Vokal­buch­stabe, ist der Kon­sonant vokal­los = es gibt kein sukūn-Zeichen.
Nicht zu lesende Buchstaben stehen in einer anderen Farbe:
(In den Mitte des Ausschnitts: /fĭl-ardi/ mit kurzem i das kasra ist zu lesen, nicht das yāʾ)
Diese ver­ein­fach­ten Voka­li­sie­rung ist an die Geflogen­hei­ten beim per­sisch Schreiben angelehnt.

Ferner hat das مكز طبع و نشر einen neuen rasm fest­gelegt. Es geht Ṭab-o Našr um Les­barkeit und Einheit­lich­keit, also weniger feh­len­de, über­flüssige oder un­ge­wöhn­liche Buch­sta­ben, sowie weniger Aus­drü­cke, die mal so, mal an­de­res ge­schrieben wer­den. Am liebsten stützen sie sich da­bei auf an­er­kann­te Aus­gaben (auch von Warš und Qā­lūn) oder eine rasm-Auto­ri­tät. Not­falls ver­ein­fachen sie aber auch ohne gute Stütze. Sie geben an, dass sie 17 Worte an 36 Stellen „ein­fach“ schreiben ohne Vor­bild.
Die 17 Wörter sind recht unter­schied­lich:
leichtere Ver­ständ­lich­keit (6:41,16:95) اِنّ ما statt إِنَّمَا ,
das Gegenteil (2:240,5:58): فيما statt فِى مَا
– wegen Parallel­stellen;
aus dem gleichen Grund (30:28, 63:10): مِمّا statt مِن مَّا ;
Vermeidung eines stummen Alifs اَبناۤءُ statt أَبۡنَٰٓؤُا۟۟ (5:18),
اَنباۤءُ statt أَنۢبَٰٓؤُا۟ (26:6),
يُنَبَّاُ statt يُنَبَّؤُا (75:13),
Ver­meidung eines yāʾ für Alif تَراني statt تَرَىٰنِى (7:143),
اَرانيۤ statt اَرَىٰنِىۤ (12:36),
اؚجتَباهُ statt ٱجۡتَبَىٰهُ (16:121, 22:78);
statt ءَاَتَىٰنِى (19:30) ءاتانِي – entspricht Solṭānī/Hirīsī/17Zeilen,476Seiten,1366/1947, Nairizī und Arsan­ǧā­nī, nicht aber Faḍāʾilī;
اَرانيۤ statt اَرَىٰنِىۤ (12:36);
Ver­meidung nor­ma­ler Er­satz­alifs خَطايٰكم statt خَطَٰيَٰكُمۡ (2:58, 20:73),
لَساحِرٌ statt لَسَٰحِرٌ (7:109, 26:34),
قُرءانًا statt قُرۡءَٰنًا (12:2),
نادانا statt نَادَىٰنَا (37:75),
اِحسانًا statt إِحۡسَٰنًا (46:15),
جِمالَتٌ statt جِمَٰلَتٌۭ (77:33).
كِذّابًا statt كِذَّٰنًۭا (78:35).
Von den 17 Wör­tern folgen acht nOsm.
Bei einer Stich­probe von 10% des Koran­textes habe ich vier weitere Plene-Schrei­bun­gen 15:22 biḫāzinīna, 40:16 bārizūna, 40:18 kāẓimīna, 40:29 ẓāhirīna ent­deckt, die zwar in al­ten per­sischen oder os­ma­ni­schen maṣāhif vor­kom­men, aber nicht in den vom Zen­trum ge­nann­ten Aus­gaben oder Auto­ri­tä­ten (al-Ārkātī, ad-Dānī, Ibn Naǧāḥ). Mit anderen Worten: Man schreibt wie man will. Ich vermute, dass „Fehler“, Archa­is­men bei Ara­ber den „hei­li­gen Cha­rak­ter“ der Schrift verstärken. Da Ara­bisch für Perser aber ohnehin „die hei­lige Spra­che“ ist, brauchen sie die Fehler nicht, um das als un­pro­fan = außer­all­täglich zu em­pfin­den.
In den ersten zwanzig Versen von al-Baqara schreiben sie gegen Q24 al-kitābu (2:2), razaqnā­hum (3), tujā­diʿūn (9), aḍ-ḍalālaha (16), ẓulu­mā­tin (17), ẓulumātun, ʾaṣābiʿa­hum (19) und bil-kāfirīna (20) wie Q52, ʾabṣārihim, ġišā­watub (7), ṭuġyāni­him (15), tiǧāra­tu­hum (16), aṣ-ṣwāʿiqi (19), ʾabṣāra­hum und wa-abṣāri­him (20) wie iPak und Lib
in Solṭānī und Osm außer­dem šayā­ṭīni­him (2:14) mit alif.
Zweitens lassen sie meist alles weg, was bei der Schreibung des Persi­schen weg­gelassen wird, also Hamza­zeichen auf oder unter Anfangs­alif (fatḥa, ḍamma, kasra schließen Hamza ein), Ḥasan ibn ʿAbdalkarīm Hirīsī al-Arwānaqī bei der Schreibung von /ʾā/ jedoch folgt nIran Q24: isolier­tes hamza+alif nicht alif+Lang-fatḥafatḥa vor alif, kasra vor yāʾ, ḍamma vor wau (Lang­vo­kal­buch­staben bezeichnen nicht wie im Ara­bi­schen die Längung des Vokals, sondern den Lang­vokal selbst); steht doch ein Kurz­vokal­zeichen vor dem Vokal­buch­staben, gilt dieses: der Vokal­buch­stabe ist stumm; ferner fehlen sukūn-Zeichen (steht kein Vokal­zeichen, ist der Kon­sonant vo­kal­los), sowie Hin­weise auf As­simi­lation, die über das im Standard­arabi­schen hinaus­gehen,
Türken, Perser sind die ein­zigen, die Assi­milation – im Wort und über Wort­grenzen – nicht notieren. (etwa von vo­kal­losem nūn an rāʾ: mir rabbihi in 2:5 Andererseits steht in 75:27 das Nicht-Assimi­lieren!-Zeichen: راقٍ مَنۜ ). oder im Wort 77:20 /naḫ­luqkum/ statt /naḫ­lukkum/), auch die unter­schied­lichen tanwīn-For­men – nIran folgt darin Solṭānī und Osm gegen IPak, Mag und Q24.
Es wird ein kleines-nūn + kasra ge­setzt, wenn das nūn des voraus­gehenden tanwīn mit i gelesen wird (z.B. 23:38). Aus den einst roten Vokal­zeichen auf alif waṣl, das nach obliga­ter Pause mit Hamza und Anlaut zu sprechen ist, wird in diesen Aus­gaben Klein-fatḥa (z.B. 2:15), Klein-ḍamma (38:42) oder Klein-kasra (58:16,19). Wie auch in den in­do­ne­si­schen Adap­ta­tionen von UT1 sind in den moder­nen ira­ni­schen Aus­gaben – sowohl jene im Duktus ʿUṯmān Ṭāhās wie die im Stile Naizī­rīs – die Fatḥas über allāh gerade. Daneben findet man zig Aus­gaben von ʿUṯ­mān Ta­ha zu unter­schied­lichen Graden nach Soltani oder nach nIran um­ge­arbeitet. Zählt man die Schrei­bungen im Fern­sehn, auf dem Smart­phone und dem Web (etwa makarem.ir/quran) mit, kommt man auf über hundert ver­schie­dene Ortho­gra­phien.
Türken, Araber und Inder haben feste Standards; die Inder schon zwei­hundert Jahre, die Araber seit etwa 1980, die Türken seit 1950 – oder etwas später.
Indonesier, Per­ser und auch Tunesier su­chen Ver­bes­serungen. Tunesien gehört zum Maghreb, die mei­sten hier ge­schrie­benen Exemplare folgen Qā­lūn ʿan Nāfiʿ. Doch vom Ende des 16. Jahr­hun­derts bis zum Ende des 19. unter­hielten die Os­ma­nen eine Gar­nison in Tunis.
Für deren Offi­zie­re wurden vor Ort Korane geschrieben. Min­destens zwei da­von sind fak­si­miliert: einer auf sechzig Seiten – Qurʾān Karīm, Schreiber: Zubair ibn ʿAbdallah al-Ḥanafī. Tunis: ad-Dār at-Tūnisīya lin-Našr o.J. – und einer, bei dem gegen­über­liegende Seiten immer wie­der mal die gleichen Worte auf­zeigen. Muṣḥaf Šarīf von Zuhair Bāš Mamlūk 1305/1885 ge­schrie­ben, Tunis: ʿAbd al-Karīm Bin ʿAbdallah 1403/1983 (gedr. in Verona). Beide halten die Lesung Ḥafṣ ʿan ʿĀṣim in magh­re­bi­ni­schen Schreib­konven­tio­nen fest.

Zwei Wörter aus 2:8 nach fünf verschie­de­nen Standards, alle Ḥafṣ. Oben (Q52) und unten (nIran) sehen ähnlich aus, sind aber grund­ver­schie­den, die bei­den un­teren (nOsm und nIran) sind gleich, obwohl sie ver­schieden aus­sehen. Beides liegt daran, dass nIran ganz auf sukūn-Zeichen ver­zich­tet: beim unter­sten ist das nūn also mit su­kūn und das qāf mit ū (bei­des wie bei nOsm direkt darüber). Beim ober­sten hat das nūn kéin sukūn und das be­deutet nach den Re­geln von Q24: nicht als nūn zu spre­chen; das Wort klingt: „mai“. Den gleichen Sach­verhalt (un­voll­ständi­ge As­simi­lation) drückt IPak (dritte von unten) und Stan­dar Indone­sia (2.-4. Zeile) durch sukūn über dem nūn (also: nicht stumm) und šadda über dem yāʾ (also: Ver­dopp­lung mai ya­qūl) aus. nOsm und nIran no­tieren (Halb- und Voll-)As­si­mi­lie­rung nie.


Warum habe ich nach "Kinder- und Enkel-Ausgaben" "Iran" eingeschoben?
Weil das Zentrum für Druck und Ver­breitung klar macht, das Druck-Aus­gaben nicht feste Packete sind, in denen alles nach eigenen Ideen festgelgt ist. Neben der Ausgabe auf 604 Seiten in ʿUṭmān Ṭahas Stil, mit den Pausen­zeichen der KFA, mit "ver­ein­fachter" Vokalisa­tion und farbi­gen stummen Buch­staben und dem neuen rasm,
gibt es einen in Nairizīs Stil, mit persischen Pausen­zeichen
und eine indische Ausgabe mit dem neuen rasm, aber sonst "indisch":
Wer von einer "Kairo-Ausgabe", einer "Warš-Ausgabe", einem "Qālūn-Druck" oder einer "Ṭab-o-Našr-Ausgabe" schreibt, schreibt dummes Zeug. Man sollte angeben, worum genau es einem geht: dem rasm der KFA von 1952, der ḥizb-Ein­teilung der­selben, den Pausen­zeichen der KFC-Ḥafṣ-Ausgabe von 2005, dem neuen rasm von Ṭab-o Našr usw. siehe auch dies siehe auch und und und

Kinder und Enkel der König-Fuʾād-Ausgaben II

Kinder haben nicht nur einen Elter.
So haben die neuen Muṣṭafa Naẓīf Ausgaben
das Layout auf 522 Seiten und die Kalli­graphie von den alten MNQ-Ausgaben,
den rasm, die Orthographie, die Vers­zählung und die ḥizb-Einteilung von einer KFA.
Der Kabuler Druck von 1342/1934 hat die Orthographie, den rasm und die diversen Beigaben aus Nord­indien,
die Tech­no­logie ‒ Typensatz + Offset-Druck ‒ von der KFA.
ʿUṯmānṬaha1 hat den rasm, die Orthographie, die Verszählung, die ḥizb-Ein­teilung, Wort­abstand, Grundlinienorientierung und das Nachwort von der 1952er KFA,
das Layout auf 604 Seiten von Hafiẓ ʿUṯmān, dem Jüngeren.
(ʿUṯmānṬaha2 hat den Wortabstand abgeschafft, ebenso Buch­staben­varianten (rāʾ/zai haben nur noch die gerade From, end-mīm öfters die kurze, schräge; einzig zum Rand­ausgleich haben end-nūn und kāf noch Varianten), wirkt sowohl tra­ditio­neller, wie com­puteri­ger, die Buchstaben sind größer, so dass zwischen den Zeilen weniger Luft ist.)
Post-2000er türkische Ausgaben haben den Wort­abstand und Grund­linien­orien­tie­rung von KFA/UT,
rasm und Ortho­graphie ‒ etwas vereinheit­licht ‒ von der osma­nischen Praxis.
2019/05/kabul-13521934.html

Mittwoch, 30. Juni 2021

das IDEO lügt und lügt und lügt

Das IDEO in Cairo ruft seit Monaten zu einer Konferenz über YX ein.
Was dächten Sie von Leuten, die eine deutsch-russische Konferenz über den "Zweiten Weltkrieg", auf russich aber über "Великая Отече­ствен­ная Война"/ den Großen Vaterländischen Krieg veranstalteten.
Das IDEO macht aber genau das.
Die englisch-sprachige Konferenz geht über "the Cairo Edition", etwas logisch unmögliches, da es tausend verschiedene Cairo editions gibt.
Die arabisch-sprachige geht halbe-halbe über مصحف الملك فؤاد und طبعة القاهرة . Die König-Fuʾād-Ausgabe ist aber kein al-Qāhira-Druck (nicht mal ein Kairo-Druck).
Ferner will das IDEO die Konferenz über eine 1924 erschiene von einem "Azhar Kommitee" erstellte Ausgabe abhalten -- logisch unmöglich, da die 1924er Ausgabe von einem Komitee aus zwei Efendis (Lehrern an der PH an-Nāṣiriyya), einem Bey und EINEM Šaiḫ besorgt wurde, also von einem Mann allein, denn die anderen drei hatten überhaupt keine Ahnung von Vortrag und Schreibung eines muṣḥaf. Um die Liste der Lügen länger zu machen, benutzen Sie ein getürktes Logo, das gar nicht aus der 1924er Ausgabe stammt.
Obwohl ich die Veranstalter vor Monaten auf die Fehler hinwiest, steht der "Call for papers" unverändert im Netz.

Samstag, 26. Juni 2021

Kinder und Enkel der König-Fuʾād-Ausgaben

Orientalisten behaupten gerne, dass die KFA in Ägypten immens populär gewesen sei und in der gesamten islami­schen Welt ver­breitet.
Beides ist völliger Unsinn.
Trotzdem ist sie wichtig und wirkt bis heute.
Bis 1924 war die osmanische Schreibung (مالك العالمين الكيتاب) dominant ‒ wobei es durchaus auch defektive Schreibung gab. Danach breitet sich die defek­tive aus ‒ "plene"-Schreibung hielt sich bis in die 1960er Jahre, heute findet man sie nur noch vereinzelt als Basis­text zu aus­führ­lichen Kommen­taren.

      Dass die "plene" Schreibung nicht
      wirklich plene ist, entnehme man
      den letzten Teil dieses posts.

Die Ausgaben der Amīriyya (827 Seiten zu zwölf Zeilen, kein Titel­blatt, kein Titel auf dem Einband, separate Paginie­rung für die "Zugaben") waren nur bei Orien­ta­listen beliebt.
Ägypter bevor­zugten die 1308/1891 von Muṣ­ṭafa Naẓīf auf 522 zu 15 Zeilen geschrie­bene Fas­sung, die es jetzt an die neue Schrei­bung ange­passt gab. Hier zwei halbe Seiten aus dem 522er,
links nach den afro-arabi­schen Regeln Q52, rechts im Original: osmanisch:
Hier von zwei Verlagen Anpassungen von MNQ an die Ortho­graphie der KFA:



In den 1960ern ließ der Widerwille gegen gesetz­ten Text nach. Durch (Schul-)­bücher und Zei­tungen war man daran gewöhnt. Und während einige Leser für den Ab­stand zwischen den Zeilen und zwischen den Wörtern dank­bar waren, ver­lang­ten viele kom­paktere Ausgaben. So zer­schnitten Ver­leger die Filme des Ori­ginal und klebten es auf dem Licht­tisch neu zusa­mmen: mehr und längere Zeilen: Hier Seiten zu 15, 14 und (den originalen) 12 Zeilen (aber "privatem") Rahmen:
1960 gab es in Taschkend einen Reprint der 1952er:
Mitte der 1970er stellte die Amīriyya den Druck der KFA ein, brachte statt dessen den Muṣḥaf al-Azhar aš-Šarīf in diversen Formaten und Ausstat­tungen heraus.

1983 gab es noch einmal das Original: aus Cambridge und Stuttgart : Wie beim Original ohne Titel auf dem Einband. Nach dem farbigen Schmuck­seiten folgen die drei Ausgaben dem von 1952. Wo einst Fuʾād erwähnt wurde gibt es ein graphisches Element.
In Wirklichkeit in Farbe:
Leider wurde die Erklärungen neu – schlechter als in Kairo – gesetzt. Hier der Anfang im Ver­gleich:
Und die Ḫātima hat gar keine Unter­schriften:
Wer sich vor 2016, als der 1924er Druck ins Netz gestellt wurde, ein Bild von der Erst­ausgabe machen wollte, und nicht gerade in Berlin saß, wo die Preu­ßi­sche Staats­biblithek ein Exem­plar besaß, oder in München an Gotthelf Berg­sträßers gelangen konnte, hatte viel­leicht die Mög­lich­keit den 1955er Pekinger Nach­druck zu erwerben ‒ auf dem gleichen Papier wie 1924, aber mit Titel­blatt und mit sinier­ten graphi­schen Elementen.

1975 gab es in Qaṭar einen Nachdruck der 1952 Fassung
aber mit der "Ḫātima" von 1924:
Genau genommen handelt es sich nicht um einen Nachdruck, sondern um eine modifi­zierte/ ge­änderte/ ver­fälsche/ ver­besserte Fas­sung:
Die qatarische Fas­sung hat nicht nur ein Titelblatt und eine neue Bestä­tigung der Richtigkeit, eine fünf­seitige duʿa, was es im Original nicht gibt;
es fehlen auch die sieben Seiten über die Unter­schiede zwischen 1924 und 1952,
es sind auch auch die Aus­nahmen beim Ver­öffent­lichkeits­ort ver­schwunden.
Die Madina-Ausgaben haben den Ver­öffent­lich­keits­ort aus dem Suren­Titel­Kasten ganz verbannt,
Qaṭar behält den Haupt­Veröfftlich­keits­Ort bei,
lässt aber die Aus­nahmen weg ‒ was doch komisch ist.
Außerdem sind die Pausen­Zeichen nicht nach­gedruckt.

Donnerstag, 24. Juni 2021

Casablanca-Habous Anouk Cohen



Anouk Cohen hat in einem der Buch­läden (mit Verlag) im Ha­bous-Vier­tel von Casa­blan­ca teil­nehmend be­ob­achtet und darüber an die zehn Artikel und ein Buch ver­öf­fent­licht.
Interessant ‒ leider voller Fehler.





C’est en 1923 au Caire à Al-Azhar ... qu’appa­raît sous l’égide du roi Fouad Ier, le premier Coran im­primé en carac­tères mobiles. Ce Coran dit « Coran du Caire » est rapide­ment devenu l’équivalent d’une édition « offi­cielle », largement diffusée à travers le monde musulman
"L’économie du Livre saint dans le Maroc contemporain" in Les Cahiers du C.A.P. Créations Arts Patrimoine, Publications de la Sorbonne, 2015. ffhal-01631945
‒ es gab schon vorher Typendrucke des Koran (Venedig, Hamburg, Padua, St.Peters­burg, Kazan, Täbriz, Leipzig, Calcutta)
‒ ‒ das von ihr vorher erwähnte Holland ist Unfug; es ist keine voll­stän­dige Ausgabe des Korans, sondern ein paar Verse für den Arabisch­unterricht.
‒ die König-Fuʾād-Ausgabe war KEIN Typendruck
‒ ‒ es wäre auch nicht der erste
‒ es war nicht 1923
‒ es war nicht an der Azhar, sondern bei der Staats­druckerei (dem Kataster­amt und dem Erziehungs­ministerium)
‒ nur Dummköpfe nennen die König-Fuʾād-Ausgabe "Kairo­Koran" ‒ schon weil es wohl tausend ver­schie­dene Kairo­drucke des Korans gibt
‒ ja, er war in Ägypten "amtlich", aber im Rest Ost­arbiens erst um 2000, und bei 4/5 der Muslime ist er es nicht: Inder, Indonesier, Türken, Perser ver­wenden ihn nicht.
‒ ‒ genau genommen, benutzen ihn nur Orienta­listen. Heute haben jedoch Ost­araber Ausgaben, die seinem Text, seinen Pausen­zeichen, seiner Vers­zählung weit­gehend folgen ‒ eigentlich der Ausgabe von 1952, der zwar nur an drei Stellen einen anderen rasm hat, aber völlig andere Pausen und andere Übergänge zwischen den Suren (indische Ausgaben berücksichtigen das Lesen der nächsten Sure nicht, die 1924er Ausgabe nimmt an, dass nach dem letzten Wort der einen Sure, das erste Wort der nächsten kommt. Maghrebinische Ausgaben sowie die Ausgaben nach 1952 nehmen an, dass die Basmala kommt).
‒ ‒ es gibt kaum Exemplare der Erstausgabe, die biblio­gra­phisch 1342/1924 er­schien, in Wirk­lich­keit aber erst (fertig ge­bunden) 1925. Die Staats­drucke­rei hat sie nie unver­ändert nach­gedruckt, nie­mand hat sie unver­ändert reprinted. Erst seit 2016 findet man sie im Netz. (bei CC ohne die Seiten zum König, zu den Prinzi­pien der Ausgabe, der Erklärung der Zeichen, den Namen der Her­aus­geber, dem Index, dem Druck­hinweis)
la lithographie ... reprodui[t] le tracé effectué à l’encre ou au crayon sur une pierre calcaire ou une plaque métallique
ist ‒ offen­sicht­lich ‒ falsch: nur Stein­druck ist Stein­druck; Metall­platten benutzt man bei Offset.
La [manière la] plus économique consiste à scanner les pages d’un Coran
Noch billiger ist es, den Text der Seiten (ohne Titelei, ohne Rahmen) kostenlos herunterzuladen. (Achtung: der Link löst den Download der Vektoren aus.)
Il existe même des modèles de Coran divisés en plusieurs livres — généralement six composés chacun de cinq hizb — rangés dans une valise.
Anouk hat es nicht mit dem Rechnen. 6x5 = 30, also in Marokko nur den halben Muṣḥaf.
Le Coran peut se décomposer en quatre, six, douze ou trente livres. Il n’y a pas d’autres divisions possibles. Celles adoptées renvoient à des méthodes didactiques d’apprentissage du Coran
"Le Coran et ses multiples formes (Casablanca, Maroc)" in Terrain 59, 9.2012
Entschuldigung: Selbstverständ­lich gibt es andere Ausgaben, etwa zwei und sieben, auch 15 Bände.
Es geht auch nicht um Lehr-/Lern-Ein­heiten, sondern um Gebets­einheiten: man liest/betet den Koran in einem Monat/30 Tagen, oder schneller (also 30/x), oder in einer Woche. So unterhaltsam Cohens Berichte als Buchhändler-Prakti­kan­tin sind, so uninformiert = so ungenau sind ihre Aus­führungen zum Muṣḥaf an sich:
Hafs et Warsh sont l’appel­lation donnée à deux des sept lectures coraniques (qirâ’a).
Tatsächlich sind Warš (frz. Warch) und Ḥafṣ keine der sieben Lesarten (qirāʾāt), sondern zwei der vierzehn Über­mittlungen (riwāyāt).
conforme à la lecture de Warsh ou à la lecture de Hafs — dont les variantes concernent « ... des emplacements de pauses dans la réci­ta­tion ou de fins de versets ainsi que des détails de pro­noncia­tion »
Pausen und Versenden haben genau­genom­men NICHTS mit den Lesarten zu tun — außer dass bestimmte Versendensysteme MEIST mit bestimmten Lesarten kombiniert sind.
Alors que les modèles de Coran Hafs sont le plus souvent repro­duits en carac­tères mobiles suivant la calligraphie naskhi, les modèles de Coran Warsh pré­sentent majori­taire­ment une écriture manu­scrite en calli­graphie maghribî.
Heutzutagen handelt es sich bei den meisten um Offset-Wie­der­gaben von hand­ge­schrie­be­nen Vor­lagen — sowohl bei Ḥafs wie bei Warš. Es gibt aber auch — von beiden riwāyāt — com­puter-ge­setzte mit beson­de­ren Fonts. Solche Desktop Publish­ing Produkte nennt A. Cohen "typo­graphique" (Anouk Cohen, « Éditer la Révé­lation. Le Coran dans le Maroc con­tem­porain », Genèses 2016/4 n° 105, p. 63. Sie hat nicht nur vom qurʾān, sondern auch von der Buchherstellung keine Ahnung.)
les jeunes générations utilisent davantage le Coran Hafs, plus lisible
Die ersten beiden sind Ḥafṣ, der letzte Warš, alle hand­ge­schrieben, offset ge­druckt.
Welcher ist leichter zu lesen?
"XY ist" und "XY ist meist" ist nicht das­selbe.
il n’existe qu’une maison d’édition au monde déten­trice des droits d’auteur du Coran Warsh: Dār al-Mūsa aš-Šarīf, une société égyptienne installée au Caire.
Anouk Cohen: "Le livre du Coran à Rabat et à Casablanca" in Archives de sciences sociales des religions 150, avil-juin 2010
Nicht nur, dass es ein "Haus des Edlen Moses" gar nicht geben kann,
die Idee, die A.Cohen zehn­fach wieder­holt, dass ein Verlag die Rechte an "Warš" hielte, ist irre.

Fünf Jahre später heißt es — kaum weniger falsch — :
Jusqu’à une période récente, les droits d’écriture du Coran Warsh n’appar­te­naient qu’à une seule maison d’édition, Dâr al- mushaf al-sharîf, in­stallée au Caire.
Dār al-muṣḥaf ohne Adresse ist so informtiv wie Café de Paris oder Hotel Savoy.

Nun kommen wir zu der irrigen Behauptung, die uns besonders inter­essiert
La version en calli­graphie magh­rîbî de lec­ture Warsh la plus fré­quem­ment pira­tée est le «mus­haf de Zwiten», comme il est com­muné­ment appelé. Il s’agit d’une édition réa­lisée en 1929 par un célèbre faqîh (juriste) et calli­graphe réputé pour son écriture et sa con­nais­sance du Coran, dont les droits appar­te­naient jusqu’à une période récente à la maison d’édition-dis­tribu­tion Dar al-mus­haf al-sharîf, située au Caire ... Nommé Zwiten, ce cal­li­graphe était pro­fes­seur à al-Qara­wiyyîn, une impor­tante uni­versité d’études isla­miques à Fès. Selon Mohammed Maghraoui, spécia­liste des arts tra­ditionnels maro­cains et enseignant à l’université Mohammed V à Rabat, cette édition est uti­lisée comme modèle car «il s’agit de la plus ancienne copie du Coran litho­gra­phiée avec la numéro­ta­tion au Maroc » [Gesprächs­notiz der Autorin]. C’est pourquoi, pour­suit-il, le statut de Coran «authen­tique» lui a été conféré. Jusqu’à aujourd’hui, le «mus­haf de Zwiten» est le modèle original des masa­hîf le plus reproduit au Maroc par le scan ou la copie manu­scrite. Il s’agit d’un livre cano­nique – dif­férent de celui qui prévaut au Moyen-Orient.
Anouk Cohen, « Éditer la Révé­la­tion. Le Coran dans le Maroc con­tem­porain », Genèses 2016/4 n° 105, p. 66sq.
1.) Den 1347/1929er Druck gibt es tat­säch­lich.
2.) Er erschien in Kairo (angebl. auch in Fez, jeweils in al-Maṭ­baʿa at-Tiǧā­rīya al-Kubrā).
3.) Er hatte 699 Seiten
4.) Der Kalligraph ist أحمد بن الحسن بن أحمد البركة بن الشيخ الشهير البدوي بن أحمد زويتن الفاسي (d.9.4.1380/29.9.1960)
5.) Es gab schon davor (zumindest in Alger) Warš-Ausgaben mit Nummern nach den Versen. Nimmt man an, dass der 1929er Druck tat­sächlich auch in Fez er­schien (und dies nicht nur fromme Fik­tion war), dann könnte es tat­sächlich der erste marok­ka­nische mit Num­mern sein.
6.) Er ist NICHT oft nach­gedruckt, es sei denn, man hat diese Nach­drucke syste­m­atisch vor mir versteckt.
Hier ein paar Bilder aus dem 1929er "Zwītēn", der auch als "al-Ḥabbābī", nach dem Finanzier und Her­aus­geber Muḥammad al-Mahd al-Ḥab­bābī, benannt ist. Ich habe ihn bisher nur in den baye­ri­schen Natio­nal­biblio­heken loka­lisieren können.
Im Münchner Katalog steht:
اما کاتب هذا المصحف الشهير فهو الاستاذ الفاضل السید احمد بن الحسن زويتن
... ammā kātib hāḏa 'l-muṣḥaf aš-šahīr fa-huwa 'l-ustāḏ al-fāḍil as-Saiyid Aḥmad Ibn-al-Ḥasan Zawītan ; [iʿtināʾ:] Muḥammad al-Mahd al-Ḥabbābī, Muḥammad al-Ḥabbābī
Steindruck-Koran in Maghribî-Schrift, gedruckt in Kairo, geschrieben vom marok­kanischen Kalligraphen Aḥmad Ibn-al-Ḥasan Zawītan. - Enthält 2 Fotos: Kaaba (Mekka) und Propheten­moschee (Medina)
1347 1929
Miṣr : al-Maṭbaʿa at-Tiǧārīya al-Kubrā
مصر : المطبعة التجارية الكبرى
3 ungezählte Seiten, 158, 174, 165, 200, 11 Seiten : Illustrationen ; 24.5 cm x 17.5 cm. 3 der 11 Seiten am Ende sind nicht in maġribinischer Schrift, sondern in östlicher aber wie westlich gepunktet; sie hat der ägyptische ChefRezitator aḍ-Ḍabbāʿ verfasst: er gibt knapp die Überlieferer für Text und Schreibung an und erwähnt die Stellen, an denen die verwendete kufische Verszählung von der im Westen üblichen medinensischen abweicht.
Datierung: Mutamm Šaʿbān 1347 [1929]. - Steindruck. - Eröffnungs­zierseiten gold­farben illu­miniert
Text arabisch; In arabischer Schrift (in Maġribī-Schrift). - Paginierung und Vers­zählung mit arabischen Zif­fern
MMS-ID 991075460929707356
B3Kat-ID BV044703997
MFC-ID (DE-12)14088224
Die Academia das Ciências de Lisboa muss auch ein Exemplar besitzen.
Und nun ein paar Bilder der Kairiner Warš-Ausgabe von Muḥammad ʿAbd ar-Raḥmān Muḥammad:
Hier mit anderem Rahmen:
ein neuerer Druck
Deren Kalligraph und Verleger ist Muḥammad (ibn) ʿAbd al-Raḥmān (ibn) Muḥammad.
طبع هـذا المصحف بالرسم العثماني برواية ورش بالخط المغربي التونسي الجزائري الإفريقي الموحد، وفقـا للتصميم الذي وضعه محمد عبد الرحمـان محمد
Entweder hällt A. Cohen diese Schrift für die von "Zwiten" — merk­wür­diger­weise gibt es in ihren über zehn Artikeln kein Bild davon (oder habe ich Tomaten vor den Augen) — oder man hat mir zig Nach­drucke von Muḥammad (ibn) ʿAbd al-Raḥmān (ibn) Muḥammads Einheits­maghribi­nischen vor­gelegt und alle von Cohens "Zwiten" ver­schwin­den lassen. Auch weil bei ihr fast nichts stimmt, gehe ich davon aus, dass sie die beiden ver­wechselt.
Hier eines der vier Titelbilder des meist nachgedruckten "Kairo-Korans"



Ahmed as-Sa'idi
أحمد السعيدي
باحث في التراث والمخطوطات، جامعة ابن زهر
A historical inventory of the most important copies of the Qur’an printed in Morocco
Al-Tajdeed Newspaper

Among the copies of the Holy Qur’an printed in Morocco, we mention:
1. The Holy Qur’an, which is the first copy of the Qur’an printed in Morocco - according to Dr. Muhammad al-Manuni - at the printing press of Hajj al-Tayyib bin Muhammad al-Azraq al-Fasi. Written in the simplified, vocalized, and braided Mabsut script. It was completed in 1296 AH/1879 AD. 251 pages.
1. مصحف شريف، وهو أول مصحف وقع طبعه بالمغرب –حسب ذ. محمد المنوني - بمطبعة الحاج الطيب بن محمد الأزرق الفاسي. كتب بالخط المبسوط المشكول المجدول. وكان الفراغ منه عام 1296هـ/1879م.251 ص.
2. The Holy Qur’an in two parts, Part 1: From Surat al-Fatihah to the end of Surat al-Kahf. 198 pages. Part 2: From Surat Maryam to Surat al-Nas, 398 pages. Lithographic print, al-Tayyib al-Azraq Printing Press, Fez 1309 AH/1891 AD.
2.مصحف شريف في جزأين، ج 1: من سورة الفاتحة الى نهاية سورة الكهف. 198 ص. ج 2: من سورة مريم الى سورة الناس، 398 ص. طبعة حجرية، مطبعة الطيب الأزرق، فاس 1309هـ/1891م.
3. The Hasani Qur’an in the simplified, illuminated, and gilded Mabsut script. It has two editions: 1st edition in 1387 AH/1967 AD, and 2nd edition in 1395 AH/1975 AD. Printed by royal order and under the supervision of the Ministry of Endowments and Islamic Affairs, 677 pages. Written by calligrapher: Ahmed bin Al-Hussein Al-Bahawi Al-Soussi, and decorated by Ahmed Al-Kawthar. It was printed in several sizes. Its drawing was corrected and its terms were adjusted by the professors: Ahmed bin Abi Shaib Al-Siddiq Al-Dakali, Mohamed bin Kabour Al-Abdi, Mohamed Braish, and Ahmed Al-Hasnawi. The technical supervision was carried out by Mustafa Ahmed Al-Koush. Fadala Press.
3.المصحف الحسني بخط المبسوط المرونق المزخرف المذهب، له طبعتان: ط 1 سنة 1387هـ/1967م، وط 2 سنة 1395هـ/1975م. طبع بأمر ملكي وإشراف وزارة الأوقاف والشؤون الإسلامية، 677 ص. كتبه الخطاط: أحمد بن الحسين البهاوي السوسي، وقام بزخرفته أحمد الكوثر. طُبع في أحجام عدة. قام بتصحيح رسمه وضبط مصطلحاته الأساتذة: أحمد بن أبي شعيب الصديقي الدكالي، ومحمد بن كبور العبدي، ومحمد بريش، وأحمد الحسناوي. وقد قام بالإشراف الفني مصطفى أحمد الكوش. مطبعة فضالة.
4. The seven-page Al-Hassani Mushaf, in the Mabsut script, adjusted in colors, and decorated with seven decorated and gilded frames, published by the Ministry of Endowments and Islamic Affairs, 1417 AH / 1997 AD. It was reviewed by a committee consisting of: Faqih Omar Bin Abbad, Faqih Mohamed Barbish, Dr. Al-Tahami Al-Raji, Faqih Mohamed Al-Soussi, Faqih Abdelkader Al-Idrisi, Faqih Bouzid Al-Zaki, Faqih Mohamed Al-Dour, Faqih Mohamed Safa, Faqih Al-Arabi Al-Rujawani, and Faqih Mohamed Benkirane. Written by seven calligraphers: Mohamed Al-Moualem, Mahmoud Amzal, Abdel-Ilah Amzal, Mohamed Al-Maslouhi, Imam Al-Wardighi, Jamal Bin Saeed, and Mohamed Al-Laith. It was decorated by the artist: Abdullah Al-Wazzani.
4.المصحف الحسني المسبّع ، بخط المبسوط المضبوط بالألوان وهو محلّى بسبعة أطر مزخرفة ومذهبة، منشورات وزارة الأوقاف والشؤون الاسلامية، 1417هـ/1997م. راجعته لجنة تكونت من: الفقيه عمر بنعباد، والفقيه محمد بربيش، ود. التهامي الراجي، والفقيه محمد السوسي، والفقيه عبد القادر الإدريسي، والفقيه بوزيد الزاكي، والفقيه محمد الدور، والفقيه محمد صفا، والفقيه العربي الرجواني، والفقيه محمد بنكيران. كتبه سبعة خطاطين هم: محمد المعلمين، ومحمود أمزّال، وعبد الاله أمزّال، ومحمد المصلوحي، وإمام الورديغي، وجمال بنسعيد، ومحمد الليث. قام بزخرفته الفنان: عبد الله الوزاني.
5. The Muhammadan Mushaf from the panels of the Moroccan Qur’anic schools. It contains approximately 340 panels containing sixty parts, collected from sixty books distributed throughout the Kingdom, by the pens of sixty male and female readers. These panels outline the different stages that a student goes through from entering the school, where he learns the alphabet and memorizes short surahs, until he graduates after memorizing the entire Holy Qur’an. 1 vol. 370 pp.; ADEVA Press, Graz, Austria, 1428 AH/2007 AD.
5.المصحف المحمدي من ألواح الكتاتيب القرآنية المغربية. يحتوي على ما يقارب 340 لوحة تحوي ستين حزبا، تم جمعها من ستين كتابا تتوزع على جميع جهات المملكة، بأقلام ستين قارئا وقارئة. تسطر هذه الألواح مختلف المراحل التي يمر منها الطالب منذ دخوله إلى الكتّاب، حيث يتعلم حروف الهجاء ويحفظ قصار السور، إلى حين تخرجه بعد حفظ القرآن الكريم كامل.1 مج. 370 ص؛ مطبعة أديفاADEVA ڭراز بالنمسا، 1428هـ/2007م .
6. The Holy Qur’an in Al-Mabsut script, written by the calligrapher Ahmed bin Al-Hassan Zouiten (d. 1961 AD). Moroccan edition in Offset, Dar Al-Kitab in Casablanca, Dar Al-Iman in Casablanca, and Dar Al-Thaqafa for Publishing and Distribution in Casablanca.
6.مصحف شريف بخط المبسوط، كتبه الخطاط أحمد بن الحسن زويتن (ت 1381/1961) .
:طبعة المغرب بالأوفسيط
دار الكتاب بالدار البيضاء
ودار الإيمان بالدار البيضاء،
ودار الثقافة للنشر والتوزيع بالدار البيضاء .
7. The Holy Qur’an narrated by Warsh from Nafi’ in the Mabsut script, calligrapher Abdel-Ilah Al-Manjara Al-Sa’di finished writing it on Monday, Rajab 14, 1404 AH/April 16, 1984, and he was assisted in correcting and punctuation by Professors Ben Issa Barbish and Hajj Abdul Salam Al-Sanhaji, 688 pages. Published by Dar Al-Kitab in Casablanca with funding from Moulay Ali Al-Kattani and Hajj Muhammad Al-Saqqat, 1985 AD. It is a photocopy of a copy printed in the Mateo Cromo-Pinto printing press (Madrid), Spain.
7.المصحف الشريف برواية ورش عن نافع بالخط المبسوط، انتهى الخطاط عبد الإله المنجرة السعدي من كتابته يوم الاثنين 14 رجب 1404هـ/16 ابريل 1984، وساعده على التصحيح والضبط الأستاذان بنعيسى بربيش، والحاج عبد السلام الصنهاجي،688 ص. نشر دار الكتاب بالدار البيضاء بتمويل من مولاي علي الكتاني والحاج محمد السقاط، 1985م وهو مصور عن نسخة طبعت في طباعة ماتيو كرومو – بينتو (مدريد) اسبانيا.
8. The Holy Qur’an of Muhammad, in the Mabsut script and the names of the surahs in the Moroccan Thuluth script. Publications of the Mohammed VI Foundation for the Publishing of the Holy Qur’an, Fadala Printing Press in Mohammedia, written by calligrapher Muhammad Al-Mu’allimin.
8.المصحف المحمدي الشريف، بخط المبسوط وأسماء السور بخط الثلث المغربي. منشورات مؤسسة محمد السادس لنشر المصحف الشريف، مطبعة فضالة بالمحمدية، كتبه الخطاط: محمد المعلمين.
9. The Holy Qur’an in Naskh script, punctuated in colors and decorated. 484 pages. Corrected and reviewed by Professors Abdullah Hamoudi, Abdul Rahman Shatour, and Abdul Kabir Mitr. Dar Al-Ma’rifa, Casablanca, 1431-1432 AH/2010 AD.
9.مصحف شريف بخط النسخ، مضبوط بالألوان ومزخرف. 484 ص. تصحيح ومراجعة الأساتذة عبد الله حمودي وعبد الرحمن شتور وعبد الكبير متر. دار المعرفة بالدار البيضاء، 1431-1432هـ/2010م.
10. Holy Qur’an, written in Mabsut script, with colors and decorations, 610 pages. Dar Al-Ma’rifah Publishing House in Rabat, and Library of Knowledge in Rabat. 1432 AH/2011 AD. Reviewed by a scientific committee that approved its printing. The committee consisted of Dr. Al-Tahami Al-Raji, jurist Abdul Qader Al-Idrisi, jurist Muhammad Al-Soussi, and jurist Al-Zawiya Al-Aouni. The final review was done by Hafiz Naji Muhammad Al-Bahloli and others.
10. مصحف شريف، كتب بخط المبسوط وبالألوان والزخارف، 610 ص. دار نشر المعرفة بالرباط، ومكتبة المعارف بالرباط. 1432هـ/2011م. راجعته لجنة علمية وأذنت بطبعه، وتكونت من د. التهامي الراجي، والفقيه عبد القادر الإدريسي، والفقيه محمد السوسي، والفقيه الزاوية العوني. تمت المراجعة النهائية من لدن الحافظ ناجي محمد البهلولي وآخرين. اسم الخطاط: بلعيد حميدي.

Afrika vs. Asien (Maġrib oder IPak)

Es gibt viele verschiedene Arten, den Koran zu schreiben. Man kann sie in zwei Gruppen einteilen: Afrika, Andalusien, (seit 1924 bzw. 1980...