... es sei denn du hast ihn selbst "verbessert"!
Ḥāfiẓ ʿUṯmān (1642-98)'s
muṣḥaf auf 815 Seiten (ohne das Abschlussgebet, den Index und das Kolophon)
ist sehr oft und sehr lange in Syrien (in Ägypten meist mit
tafsīr)
nachgedruckt worden; einen aus mehreren zusammengeschusterten 604seitigen von Haǧǧ Ḥāfiẓ ʿUṯmān Ḫalīfa QayišZāde an-Nūrī al-Burdurī
(Hac Hattat Kayışzade Hafis Osman Nuri Efendi Burdurlu gestorben 11. März 1894 (4 Ramaḍān 1311) findet man oft in der Türkei.
Links ein Damaszener Druck vor 1950 mit vielen Zeichen, die später getilgt wurden:
kleines
hā' und
yā' für Fünf und Zehn (15,20, 25,30 ...)
zwei Kleinbuchstaben (immer eines davon
bā') über baṣrische Verszählung
kleine punktlose Buchstaben unter oder über einem punktlosen Buchstaben, um zu betonen, dass da kein Punkt fehlt
(oder auch لا, was wie ein V oder VogelFlügel aussieht ‒ in manchen Manuskripten bekommen
dāl und
rāʾ
einen Punkt darunter, um zu sagen nicht
-zāʾ, nicht
-ḏāl).
In der Mittel (auf blassgrünem Grund) habe ich zwei Stellen hervorgehoben:
bei der ersten haben die modernen türkischen Bearbeiter (siehe rechts /gelblich)
die zwei Wörter von anderen Stellen im
muṣḥaf hierhinkopiert, damit es klar und deutlich von Rechts nach links geht,
damit jedes Vokalzeichen "richtig" platziert ist.
bei der zweiten Stelle haben sich die Herausgeber an dem 815er
muṣḥaf bedient, um den
rasm zu "korrigieren":
auf dem folgenden Bild aus dem "syrischen" BHO (dem Großen, dem Älteren):
hellblau sind
ihmal-Zeichen: Halbkreis, nach oben offen, über dem
sīn
(drei untergesetzte Punkte sind eine Alternative dazu)
bei ḥ ein ḥ darunter, also kein ḫ, noch ein ǧ
das pinke هـ ist auch ein
ihmal-Zeichen, sagt: kein
tāʾ-marbūṭa
wieder ein Halbkreis über
rā' von
rabb (könnte auch ein untersetzter Punkt sein)
ansonsten ع : kein
ġain, und ک :kein lām
Grün: Pausenzeichen, wie auch heute üblich: lā, ǧ(a'iz)
dunkelblau oder hellblau: لب تب basrisch kein VersEnde bzw basr. Versende (تام)
zu dieser Gruppe gehören auch حب عب : basrisch-5, basrisch-10
rot sind die
waṣl-Zeichen Was ist daran anders als sonst. Während
in Indien nichts steht (Grundregel: Nichts --> nicht zu sprechen),
und im Westen immer ein
waṣl-Zeichen steht, steht bei den Osmanen
der
ṣād-Kopf nur vor einem "stummen Buchstaben", meist einem an den dahinterstehenden
assimilierten.
Desgleichen in diesem Bild, plus zwei neuen Dingen:
das erste Wort von Vers 16 الله (normalerweise
waṣl-Zeichen) hat hier ein
(in Handschriften und
guten Drucken rotes) Fatḥa, WEIL nach obligater Pause.
Auf dem nächsten Bild ein عـ beim Versende, wo jetzt 201 steht, das bedeute mal: Zehner, also 200 (Zusammenziehung von zwei Versen und Teilung (keine Verschiebungen) sind innerhalb einer kanonischen Zählung möglich)