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Mittwoch, 10. März 2021

Hafez Osman ‒ oder nicht ‒ Auflösung

Im Arabischen wird wa- als Vorsilbe geschrieben nicht als eigenes Wort.
Egal ob es "und" heißt oder "dabei", "während­dessen, derweil", "so, dann", es steht immer vor dem Haupt­wort, es gehört zum Haupt­wort, wie der Artikel al-, wie fa-, ka-, yā-, bi-, l- ... . Bei arabische und osmanische Kalli­graphen steht es nie am Zeilen­ende.
In der arabischen Wikipedia wird "Kalīla wa-Dimna" und "خسرو وشيرين" immer mit wa-Partikel geschrie­ben, in der persi­schen jedoch mit "wa" als eigenem Wort: کلیله و دمنه , خسرو و شیرین Aufgrund des Persischen schreiben Perser und Inder leider die meisten maṣāḥif falsch, ja sogar wenn sie korrekte osma­ni­sche Vor­lagen haben, wie in meinem Rätsel eine Hand­schrift von Hafiz Osman dem Älteren, um­brechen sie es für den Druck falsch ‒ ja sogar in einem Druck für Türken. Ewige Schande über ihnen!
Der Zentrum zu Druck und Verbreitung des Qurʾān der IR Iran schreibt in seiner Wortliste die Wörter mit Präfix (بالكٰفرين يٰايها للصٰلحٰت فانجينكم ) korrekt, außer denen mit wa-Präfix (وَ عَليًّ وَ ماِّ). Ebenso in den Text-Dateien: die etwa 9000 wa- haben alle eine Leer­stelle danach (وَ اِيّاكَ وَ لَا الضّاِّلّينَ وَ الَّذينَ). In einer Excel-Tabelle mit dem "gesamten qurʾāni­schen Text" fehlen diese 9000 wa- komplett! Offen­sicht­lich hat den Herren noch niemand gesagt, dass Arabisch nicht wie Persisch zu behandeln ist, sondern eine Sprache (und Schrift) mit eigenen Regeln ist.
Seit zwei Jahren kann man sich den 611-seitigen مصحف نستعليق des King-Fahd-Kom­binats beim KFK nicht mehr her­unter­laden.
Ich ver­mute, dass denen auch auf­gefal­len ist, was mir auffiel.
... und das nur der Anfang: in einer einzigen Sure!
Das Kombinat hat zwar am Wortanfang die schlampige Setzung von "ā" vor Hamza, obwohl es dahinter gehört, korri­giert,
nicht aber wa- am Zeilen­ende.
Will man das korrigieren, ohne die Regel zu durch­brechen, dass kein Vers zer­rissen wird, und jedes ǧuz zwanzig Seiten bekommt, dann dauert das ein biss­chen ‒ aber so lange ???

Samstag, 6. Februar 2021

osmanische Drucke III / türkische Drucke (der doppelte Hafiz Osman)

In der Türkei gibt es zig Ausgaben von Hafiz Osman oder mit "Hafiz Osmans Schrift".
Wenn man genau schaut ‒ manchmal nicht in Türkisch, sondern nur in Arabisch ‒, heißt es: Hafiz Osman bekannt als QayišZade oder Hafiz Osman Burduri.
Ich vermute, dass (fast) alle Nicht-Fak­simile-Ausgaben mit 604/5 Seiten (605 wenn die Titel­seite mitgezählt wird) vom Junior sind (gest. 4.Ramaḍān 1311/ 11.März 1894), nicht vom Senior (1052/1642‒1110/1698).
Es gibt einen Kalligraphie-Experten (Dr. Süleyman Berk) für den DER be­rühm­te Hafiz Osman   der Junior ist und für den es komisch ist, dass jemand der immer­hin 25 maṣāḥif geschrieben hat [Junior hat 106 fertig­getellt, war am 107. als er starb], sich genau­so nannte wie der Berühmte.
Senior, der berühmt ist fürs Hilye-Schreiben und für Gebets­büchern mit Teilen des Korans (Enam-i Şerif) ist heute wohl nicht so beliebt, weil seine maṣāḥif meist über 800 Seiten stark sind (mit neun bis 13 Zeilen je Seite, nicht 15 wie beim Junior und bei ʿUṯmān Ṭaha).
Wie schwer die beiden aus­einander zu halten sind, zeige ich hier mit dem Anfang des letzten Dreißig­stel: alle vier sind von HO, wohl zweimal vom Älteren, zwei­mal vom Jünge­ren.

Afrika vs. Asien (Maġrib oder IPak)

Es gibt viele verschiedene Arten, den Koran zu schreiben. Man kann sie in zwei Grup­pen einteilen: Afrika, Andalusien, (seit 1924 bzw. 198...