Wer den Schreiber erkennt und das Land, wo der Muṣḥaf gedruckt wurde,
schreibe bitte einen Kommentar.
Für alle, die etwas Hilfe brauchen, um zu sehen, wo dieser
Muṣḥaf fabriziert (rearangiert) wurde:
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Sonntag, 7. Februar 2021
Samstag, 6. Februar 2021
osmanische Drucke IV / illegale Drucke
1875 gab es den ersten offiziellen Druck ‒ in der Nachfolge-Druckerei des Müteferika.
Dank M. Brett Wilson glaube ich einen illegalen Druck aus der Zeit davor entdeckt zu haben.
Indische Drucke geben entweder keinen Druckort an (etwa Naval Kishore in Lucknow) oder sie schreiben schlicht بمبئی oder بندر بمبئی . Im fraglichen Druck steht aber groß "gedruckt in ... in indischen Landen" Mir kommt das wie ein fake vor.
Außerdem ist der Schrift-Duktus osmanisch, entspricht keineswegs dem Stil Bengalens, Punjabs, Sindhs, Keralas oder Bombays. Er kommt dem Lucknow-Stil zwar nahe, ist aber ziemlich sicher osmanisch.
Außerdem folgt er bei al-ʿalāmīn, al-mālik und al-kitāb der osmanischen Orthographie ‒ nicht der indischen.
So wie vor der Revolution Pariser Drucker Werke, die vom Zensor nicht durchgewunken worden wären, fiktiv in Amsterdam oder Genf (also im benachbarten Ausland) "erscheinen" ließen, so taten es Muṣḥaf-Drucker in Istanbul.
Indische Drucke geben entweder keinen Druckort an (etwa Naval Kishore in Lucknow) oder sie schreiben schlicht بمبئی oder بندر بمبئی . Im fraglichen Druck steht aber groß "gedruckt in ... in indischen Landen" Mir kommt das wie ein fake vor.
Außerdem ist der Schrift-Duktus osmanisch, entspricht keineswegs dem Stil Bengalens, Punjabs, Sindhs, Keralas oder Bombays. Er kommt dem Lucknow-Stil zwar nahe, ist aber ziemlich sicher osmanisch.
Außerdem folgt er bei al-ʿalāmīn, al-mālik und al-kitāb der osmanischen Orthographie ‒ nicht der indischen.
So wie vor der Revolution Pariser Drucker Werke, die vom Zensor nicht durchgewunken worden wären, fiktiv in Amsterdam oder Genf (also im benachbarten Ausland) "erscheinen" ließen, so taten es Muṣḥaf-Drucker in Istanbul.
osmanische Drucke III / türkische Drucke (der doppelte Hafiz Osman)
In der Türkei gibt es zig Ausgaben von Hafiz Osman oder mit "Hafiz Osmans Schrift".
Wenn man genau schaut ‒ manchmal nicht in Türkisch, sondern nur in Arabisch ‒, heißt es: Hafiz Osman bekannt als QayišZade oder Hafiz Osman Burduri.
Ich vermute, dass (fast) alle Nicht-Faksimile-Ausgaben mit 604/5 Seiten (605 wenn die Titelseite mitgezählt wird) vom Junior sind (gest. 4.Ramaḍān 1311/ 11.März 1894), nicht vom Senior (1052/1642‒1110/1698).
Es gibt einen Kalligraphie-Experten (Dr. Süleyman Berk) für den DER berühmte Hafiz Osman der Junior ist und für den es komisch ist, dass jemand der immerhin 25 maṣāḥif geschrieben hat [Junior hat 106 fertiggetellt, war am 107. als er starb], sich genauso nannte wie der Berühmte.
Senior, der berühmt ist fürs Hilye-Schreiben und für Gebetsbüchern mit Teilen des Korans (Enam-i Şerif) ist heute wohl nicht so beliebt, weil seine maṣāḥif meist über 800 Seiten stark sind (mit neun bis 13 Zeilen je Seite, nicht 15 wie beim Junior und bei ʿUṯmān Ṭaha).
Wie schwer die beiden auseinander zu halten sind, zeige ich hier mit dem Anfang des letzten Dreißigstel: alle vier sind von HO, wohl zweimal vom Älteren, zweimal vom Jüngeren.
Wenn man genau schaut ‒ manchmal nicht in Türkisch, sondern nur in Arabisch ‒, heißt es: Hafiz Osman bekannt als QayišZade oder Hafiz Osman Burduri.
Ich vermute, dass (fast) alle Nicht-Faksimile-Ausgaben mit 604/5 Seiten (605 wenn die Titelseite mitgezählt wird) vom Junior sind (gest. 4.Ramaḍān 1311/ 11.März 1894), nicht vom Senior (1052/1642‒1110/1698).
Es gibt einen Kalligraphie-Experten (Dr. Süleyman Berk) für den DER berühmte Hafiz Osman der Junior ist und für den es komisch ist, dass jemand der immerhin 25 maṣāḥif geschrieben hat [Junior hat 106 fertiggetellt, war am 107. als er starb], sich genauso nannte wie der Berühmte.
Senior, der berühmt ist fürs Hilye-Schreiben und für Gebetsbüchern mit Teilen des Korans (Enam-i Şerif) ist heute wohl nicht so beliebt, weil seine maṣāḥif meist über 800 Seiten stark sind (mit neun bis 13 Zeilen je Seite, nicht 15 wie beim Junior und bei ʿUṯmān Ṭaha).
Wie schwer die beiden auseinander zu halten sind, zeige ich hier mit dem Anfang des letzten Dreißigstel: alle vier sind von HO, wohl zweimal vom Älteren, zweimal vom Jüngeren.
Montag, 1. Februar 2021
osmanische Drucke II
Ich hatte bezweifelt, dass es die ersten beiden Korandrucke für/in Istanbul,
den Londoner Druck von 1288/1871 und den Istanbuler von Ram.1291/Nov.1874, tatsächlich gab.
Der Kenner früher türkischen Drucke ‒ sowohl arabischer, wie türkischer ‒, M. Brett Wilson, hat welche in der Süleimaniye-Bücherei eingesehen und mir freundlicherweise ein paar Bilder überlassen. Der Londoner Druck ist zwar historisch, aber Hafis Osman ist allbekannt.
Aufregender ist der erste Druck IN Istanbul, der von Şekerzade Mehmed geschriebene: Dank an M. Brett Wilson.
Hier kann man sehen, dass HO so schreibt wie heute in der Türkei üblich, Ṣekerzade jedoch wie heute in Arabien: al-ʿālamīn, mālik, al-kitāb defektiv.
Der Kenner früher türkischen Drucke ‒ sowohl arabischer, wie türkischer ‒, M. Brett Wilson, hat welche in der Süleimaniye-Bücherei eingesehen und mir freundlicherweise ein paar Bilder überlassen. Der Londoner Druck ist zwar historisch, aber Hafis Osman ist allbekannt.
Aufregender ist der erste Druck IN Istanbul, der von Şekerzade Mehmed geschriebene: Dank an M. Brett Wilson.
Hier kann man sehen, dass HO so schreibt wie heute in der Türkei üblich, Ṣekerzade jedoch wie heute in Arabien: al-ʿālamīn, mālik, al-kitāb defektiv.
Samstag, 14. Dezember 2019
osmanisches Reich ‒ Türkische Republik
Im ersten Drittel des 20. Jahrhundert wurde in Istanbul viel experimentiert.
Mit gesetzten Ausgaben ‒ mit Erläuterungen oder Übersetzung in Osmanli.


alle drei: Privatbesitz Ismailoğlu @IsmailogluF
Und dann kam der Fortschritt:
arabischer Kuran in türkischen Buchstaben:


oder "tefsir": kommendierende, paraphrasierende Übertragung
oder "tercüme": poetische Übertragung, die dann auch gebetet werden soll (Vorbild: King James & Luther)
oder "meal": knappe Verständnishilfe ‒ neben dem arabischen qurʾān, dass klar ist, dass er nicht ersetzt werden soll. Die vierte Option hat sich durchgesetzt.
Alles war im Fluss.

Nicht einmal die Richtung des "Halb"mondes war klar.
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Mit gesetzten Ausgaben ‒ mit Erläuterungen oder Übersetzung in Osmanli.



alle drei: Privatbesitz Ismailoğlu @IsmailogluF
Und dann kam der Fortschritt:
arabischer Kuran in türkischen Buchstaben:







oder "tefsir": kommendierende, paraphrasierende Übertragung
oder "tercüme": poetische Übertragung, die dann auch gebetet werden soll (Vorbild: King James & Luther)
oder "meal": knappe Verständnishilfe ‒ neben dem arabischen qurʾān, dass klar ist, dass er nicht ersetzt werden soll. Die vierte Option hat sich durchgesetzt.
Alles war im Fluss.

Nicht einmal die Richtung des "Halb"mondes war klar.
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Sonntag, 2. Juni 2019
kEIN Standard ‒ osmanisch ‒ türkisch
Meine Kernaussagen:
DEN rasm ʿUṯmānī gibt es nicht, sondern mehrere.
DEN Standard für Koranausgaben gibt es nicht, sondern mehrere.
Und so richtig gibt es Standards erst, seit es Druckausgaben gibt.
Gewiss, westafrikanische Handschriften glichen einander,
osmanische Handschriften glichen einander,
persische waren zueinander ähnlicher als zu osmanischen und indischen.
Indische Handschriften glichen einander,
nordindische mehr nordindischen, ostindische mehr ostindischen,
westindische mehr westindischen, südindische mehr südindischen.
Aber erst dank des Drucks konnten nicht nur wenige Reiche und Gelehrte
mehr als eine Ausgabe besitzen; erst seit viele einen hatten, verglich man
sie und störte sich an kleinen Unterschieden.
Erst der Druck schuf den Druck zur Standardisierung.
Erst seit fünfzig Jahren haben wir richtige Standards.
Der Maghreb und Indien haben schon lange von Gelehrten ‒ nicht einer Behörde,
einer mächtigen Kommission ‒ entwickelte Standards.
Persien und das osmanische Reich hatten Schreibtraditionen mit etwas
Bandbreite, mit etwas Spiel.
Auch wenn seit Bergsträßer immer wieder ‒ bis heute ‒ Orientalisten den Gizeh-Druck
von 1924 als Standard bezeichnen, ist er das nicht.
Gewiss seit Saudi-Arabien einen dem 1952er "Zweitdruck"
‒ der an über 900 Stellen vom "Erstdruck" abweicht ‒
von ʿUṯmān Ṭāhā nachgeschriebenen muṣḥaf
millionenfach nachdruckt, gibt es einen ostarabischen Standard ‒ neben dem türkischen,
dem des iranischen Zentrums für Druck und Verbreitung des Korans, neben den indonesischen (von 1983, 2002 und 2018),
sowie dem zahlenmäßig dominierenden indo-pakistanischen.
Und gleich noch eine Kernaussage:
Es gibt zwar ZWEI HAUPTstandards, den afrikanischen und den asiatischen,
aber man kann auch von Tausenden ausgehen,
denn die vielen Dimensionen der Verschriftlichung sind frei kombinierbar:
‒ Klanggestalt (Lesarten, Verschriftlichung der Vortragsregeln),
‒ Buchstabengerüst (rasm plus diakritische Punkte, Quranic Conmmon Text (QCT),
cf. ad-Dānī: al-Muqnī),
‒‒‒ manchmal fokusiert man den rasm pur, meist aber kann man ihn gar nicht
von den Punkten trennen, ohne diese hat er ja keinen Sinn. Punktierung wird bei den
Lesarten berücksichtigt, da geht es ja nicht nur im Vokale und Buchstabenverdoppelung,
sondern auch um ṭ <> ẓ, ṣ <> ḍ, ʿ <> ġ, b/t/ṯ/n/y, r <> z, f <> q
‒ die Notation stummer und die verkürzter Vokalbuchstaben, sowie die langer Vokale,
‒ Einteilung plus Pausen (ǧuz, ḥizb, ruquʿ, Siebtel, Seite, Vers, Pausensystem, Pausenstellen,
Bekräftigung, Niederwerfung {im Text, am Rande}, Kustode),
‒ Graphisches (wieviel Zeilen je Seite, ein Duktus für den Text, einer für die Basmala, einer für die Surentitel,
Ziffern im Text oder am Rand).
Selbst Experten gehen einfach davon aus, dass man vom Duktus auf die Lesart schließen könnte,
oder von der Lesart auf die rasm-Autorität.
So ein Quatsch!
Sie schreiben von »version du Caire« oder »version du Maroc« statt von der Lesart-Überlieferung
Ḥafṣ bzw. Warš oder von der Schreibung nach Ibn Naǧāḥ oder ad-Dānī oder der "iranischen vom Zentrum für Druck und Verbreitung"
oder der "neuen indonesischen" oder von "ʿUṯmān Ṭāhā II, also Kairo1952 in der neuen Fassung des König-Fahd-Komplexes".
Gewiss die verschiedenen Dimensionen machen allein keinen muṣḥaf, aber wenn man verschiedene vergleicht, sollte man sich bewusst sein, WAS man vergleicht, dann sollte man das, worauf es (einem) ankommt und das Beiwerk deutlich unterscheiden.
Also nochmal: der rasm, das unpunktierte Buchstabengerüst ist ‒ abgesehen von 40 Stellen und einigen Vokalbuchstaben ‒ immer gleich.
Differenzen beschränken sich weitgehend auf ya- statt ta- (oder nu-), fa- statt wa-, šadda oder nicht, Passiv oder nicht.
Bei den Langvokalen geht es meist nur um verschiedene Schreibung des gleichen Lautwertes.
Wirklich immer gleich sind die 114 Suren, auch wenn es unterschiedliche Namen gibt ‒ aber immer in der gleichen Reihenfolge.
2018 verglich Marijn van Putten 23 Stellen im Kairiner Druck mit alten Handschriften
und stellte fest, dass die meisten die gleiche Verteilung von niʿamt Allāh mit tāʾ mamduda und mit tāʾ marbuṭa haben.Hätte er das mit den 23 Stellen in einer beliebigen maghrebinischen, indischen, indonesischen oder türkischen gemacht, wäre er zu dem gleichen Ergebnis gekommen.
Nur weil er eine bestimmte Ausgabe als "Standard" mit den Handschriften verglich, bestätigte er quasi ihr Standard-Sein.
Ganz nebenbei: Nicht an allen 23 Stellen steht niʿamt Allāh.
Noch 1960 dominierte eine osmanische Vorlage den syrischen Markt. Noch 1980 druckten drei arabische Staaten eine andere osmanische Vorlage nach. Der ʿIraq noch zwei weitere. Inzwischen ist das Geschichte.
Heute schreiben nur noch Azerbaidschan und die Türkei osmanisch,
wobei die Türkei einige Veränderungen vorgenommen hat:
u.a. wurde die Unterscheidung von Madda im Wort und an der Wortgrenze getilgt:
was nicht mehr so nötig ist, seit die meisten Drucke Wortabstand haben,
ferner wurde das waṣl-Zeichen getilgt ‒ sei es dass man sich in der Behörde wunderte, dass es
mal steht (wie in Kairo), mal fehlt (wie in Indien), sei es, dass sie merkten, dass es nur steht,
wenn ḥārf sākin folgt (meist ein an den nächsten Konsonanten assimiliertes lām; es
folgt also ein Buchstabe mit sukûn oder ein lām vor einem Buchstaben mit šadda)
‒ da es regelhaft stand, kann man es weglassen.
Schließlich bekamen alle Drucke die genau gleichen Seiten. Böse gesagt, besteht
für die heutigen Türken der Koran nicht mehr aus 114 Suren bzw. 558 Gebetseinheiten,
sondern aus 605 Seiten.

Hier bin ich sicher, dass HO2 das nicht zweimal geschrieben hat,
aber auch die ältere Fassung ist nicht 100% die Handschrift.
Schon im älteren Druck sind die VersNummern eingefügt und die ihmal-Zeichen und waṣl-Zeichen getilgt.
Die neuen Herausgeber stellen die neuen türkischen Normseiten her,
ayat berkenar ist nicht mehr genug; es muss immer das gleiche sein.
Im Orignial stehen die Vokalzeichen nur in der richtigen Reihenfolge, nicht genau beim Buchstaben:
Am Beginn von Ṭaha 94 sieht man zweilerlei:
1.) Die Türken vereinheitlichen alles:
Wenn nicht überall waṣl steht, kommt es überall weg! Wenn unter einigen wau-hamza qṣr steht, kommt es überall hin,
wo wau-hamza nicht sowohl ḥarf al-madd und hamza-Träger ist. Ḥasan Riḍā und Muḥ Amīn ar-Rušdī (2. und 4. Zeile, jeweils iraqische Ausgaben, die außer Versnummern und Surentitel nichts verändern) haben es nicht gesetzt, weil sie keine Gefahr sahen, dass man es /ūʾ/ lesen könne.
1a) Diyanet tilgt alles, was es nicht versteht. In der obersten Zeile (die 14. Auflage eines Nachdrucks von Hafiz Osman, 1987) steht das waṣl-Zeichen noch, das man deutlicher in der dritten Zeile (Hafiz Osman Original) sieht ‒ heute ist es weg. Sie haben nicht mehr verstanden, dass es an das (fehlende) alif-waṣl von Ibn erinnern soll. 2.) Die Türken nähern sich dem saudischen Standard ‒ stillschweigend ‒ an. Jetzt schreibt man wie ad-Dānī es vorschreibt: drei Wörter als ein Wort, was aber völlig okay ist. Zumindest im 1309er (hiǧri) muṣḥaf hat Hafiz Osman Junior selbst schon in einem Wort geschrieben.
Diyanet macht oft nur eine Collage, verschiebt auch Zeichen oder tilgt ein alif.
Sie bringen aber auch eine Ausgabe im Computersatz heraus:
Hier die erste Zeile des letzten ǧuz im Vergleich: aus dem letzten von Hafis Osman Qayşzade geschriebenen muṣḥaf (heute in University of Michigan),
aus der Ausgabe Diyanet 2018
aus der südafrikanischen Taj-Ausgabe (mit 13 Zeilen je Seite,
        Waterval Islamic Institute, Johannisburg)
aus ʿUṯmān Ṭaha Medina
In the first and in the last line there is no extra space between words.
In the Ottoman text (first line) nabaʾi has a silent alif (silent because bāʾ has a normal fatḥa ‒ not a straight one).
Nethertheless, both rasm and sound are identical in all editions.
Mit etwas mehr Kontext, erst zweimal von HO Senior, dann zweimal vom Junior ‒ erstes und viertes aus Drucken, die mittleren aus Handschriften ‒ die ersten drei Original, die letzte Zeile bearbeitet..


Hier bin ich sicher, dass HO2 das nicht zweimal geschrieben hat,
aber auch die ältere Fassung ist nicht 100% die Handschrift.
Schon im älteren Druck sind die VersNummern eingefügt und die ihmal-Zeichen und waṣl-Zeichen getilgt.
Die neuen Herausgeber stellen die neuen türkischen Normseiten her,
ayat berkenar ist nicht mehr genug; es muss immer das gleiche sein.



1.) Die Türken vereinheitlichen alles:
Wenn nicht überall waṣl steht, kommt es überall weg! Wenn unter einigen wau-hamza qṣr steht, kommt es überall hin,
wo wau-hamza nicht sowohl ḥarf al-madd und hamza-Träger ist. Ḥasan Riḍā und Muḥ Amīn ar-Rušdī (2. und 4. Zeile, jeweils iraqische Ausgaben, die außer Versnummern und Surentitel nichts verändern) haben es nicht gesetzt, weil sie keine Gefahr sahen, dass man es /ūʾ/ lesen könne.
1a) Diyanet tilgt alles, was es nicht versteht. In der obersten Zeile (die 14. Auflage eines Nachdrucks von Hafiz Osman, 1987) steht das waṣl-Zeichen noch, das man deutlicher in der dritten Zeile (Hafiz Osman Original) sieht ‒ heute ist es weg. Sie haben nicht mehr verstanden, dass es an das (fehlende) alif-waṣl von Ibn erinnern soll. 2.) Die Türken nähern sich dem saudischen Standard ‒ stillschweigend ‒ an. Jetzt schreibt man wie ad-Dānī es vorschreibt: drei Wörter als ein Wort, was aber völlig okay ist. Zumindest im 1309er (hiǧri) muṣḥaf hat Hafiz Osman Junior selbst schon in einem Wort geschrieben.
Diyanet macht oft nur eine Collage, verschiebt auch Zeichen oder tilgt ein alif.
Sie bringen aber auch eine Ausgabe im Computersatz heraus:
Hier die erste Zeile des letzten ǧuz im Vergleich: aus dem letzten von Hafis Osman Qayşzade geschriebenen muṣḥaf (heute in University of Michigan),
aus der Ausgabe Diyanet 2018
aus der südafrikanischen Taj-Ausgabe (mit 13 Zeilen je Seite,
        Waterval Islamic Institute, Johannisburg)
aus ʿUṯmān Ṭaha Medina
In the Ottoman text (first line) nabaʾi has a silent alif (silent because bāʾ has a normal fatḥa ‒ not a straight one).
Nethertheless, both rasm and sound are identical in all editions.
Mit etwas mehr Kontext, erst zweimal von HO Senior, dann zweimal vom Junior ‒ erstes und viertes aus Drucken, die mittleren aus Handschriften ‒ die ersten drei Original, die letzte Zeile bearbeitet..
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