Montag, 8. November 2021

Tom Milo ‒ mushafmuscat.om ‒ mushaf oman

Gute Nachricht über Tom Milos mushafmuscat.om
Schlechte Nachricht für Tom Milo
Thomas Milo hat die Regeln des Hof-Osma­nischen her­aus­gearbeit, er spricht von der Grammatik des Schreib­stils. Er ist dabei sehr streng, hat alles was zwei,drei besten nicht gemacht haben, als falsch kategorisiert, auch wenn andere osmanische Kalligraphen das auch mal gemacht haben.
Er und seine Crew haben diesen Schreib­stil auf dem Computer nachgemacht. Anders als in Open­Type macht seine Soft­ware es so wie die Kalli­graphen:
erst der Strich, dann die Punkte, dann die Vokale und dann die Zusatz­zeichen. Er hält sich an die Grammatik: die Zeichen einer Klasse müssen in der richtigen Reihen­folge kommen, sind aber nicht streng an (ihre) Basis­buch­staben gebunden.
In Kein Standard habe ich eine Stelle in 4:4 moniert, in der ein madda über einem Konsonaten steht, obwohl es ‒ seit G24 und ʿUṯmān Ṭaha ‒ nur über einem Vokal stehen darf.
Heute habe ich mir die Stelle wieder ange­schaut; der Fehler ist korri­giert:
Schon vorher hatte Tom Milo Kompromisse gemacht. Für ihn gehören Punkte über/unten den GANZEN Buchstaben (d.h. inkl. der Ver­bindung zum nächsten Buch­staben bzw. des Schluss­schwungs), die Omanis wollten ihn näher am Zahn/Stachel. Milo wollte eher Stapelbuchstaben, die Omanis wollten eher von-rechts-nach-links. Milo kam den Auftraggebern entgegen.
Sein elektronischer Mushaf ist wunderbar!.
Trotzdem gibt es ihn nicht als Kodex, nicht auf Papier.
Statt dessen gibt es jetzt einen Muṣḥaf ʿOmān ‒ übrigens gar nicht so streng auf Grund­linie wie bei ʿUṯmān Ṭaha, gar nicht viel un-osmanischer als bei Milo. Warum wurde Milos Werk nicht DER Mushaf des Sultanats?

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