Mittwoch, 24. April 2019

Mustafa Nazif Kadırğalı . . . . . . . . . . . .. . . . ..

Muṣṭafā Naẓīf Kadırğalı hat weder 106 1/2 maṣāḥif geschrieben, wie sein Zeit­genosse Hafez Osman, der Jüngere ‒ der Ältere lebte 200 Jahre früher ‒, noch hat man zehn seiner "Korane" nach­gedruckt, aber mit drei "Koranen" ist er stil­bildend wie kaum einer.
1262/1846 in Russe/Русе/Rusçuk/Rust­schuk im osma­nischen Bul­garien geboren, wohin die krim­tartarische Familie geflohen war, 29.3.1331/ 8.3.1913 in Istan­bul gestorben, in Beşik­taş begraben. ‒ in Ägypten, im Libanon und in Persien haben ver­schie­dene Ver­lage seinen 522-Seitigen (wohl 1891 in der Istan­buler Matbaa-i Osmaniye erschie­nen) 15-Zeili­gen   pur, mit Worter­klärungen und mit Kom­men­tar verlegt.
‒ Sein 604-Seitiger 15-Zeiliger wurde in Istan­bul in mit schwarzer und roter Schrift plus Goldrahmen auf kräftigem Papier gedruckt,

ebenfalls in Istanbul hat man diesen muṣḥaf in Atlas-Größe gedruckt,

in Deutschland gab es eine wohlfeile schwarz+rote Ausgabe
und in Indo­nesien hat man ihn ständig ein­farbig nach­gedruckt (er­weitert um das Lang-ḍamma-Zeichen).
Von 1944 bis 1975 hat Šamarli den 522sei­tigen MNQ (ab den 50ern mit den Q52-Zeichen) verlegt.
Hier zwei halbe Seiten aus dem 522er,
links nach den afro-arabischen Regeln Q52,
rechts im Original, nach Osm.
Und hier mit Worterklärungen, in Bairût verlegt ‒ Orthographie Q24


Hier ist der Koran nach Osm,
erschien zu MNQs Lebzeiten in Kairo
(bei Muṣṭafā al-Bābī al-Ḥalābī)
hier ist ein Blatt los, man erkennt trotzdem den Anfang von Baqara
Bis heute erlebt der von al-Ḥaddād zeilen­identisch nach­ge­schrie­bene ägyp­tische 522-Seiten-muṣḥaf Neu­drucke ‒ in allen Größen, in Plastik- und Karton-Einband, mit Reiß­verschluss und ganz bunt. Er ist unter dem Ver­leger als Šamarlī berühmt und bei Ägypten Armen bis heute beliebt.
Über zehn verschiedene Verleger haben in Kairo seine 522 Seiten nach­ge­druckt, in den 1930ger u.a. ʻAbd al-Ḥamīd Aḥmad Ḥanafī und das Innen­ministe­rium.
Hier sieht man, dass MNQ ‒ vielleicht mit Aus­nahme der ersten und letz­ten Seiten ‒ nur ein paar Mal alles ge­schrie­ben hat, die Ver­leger dar­aus viele unter­schied­liche Fas­sungen zau­ber­ten.

Manchmal schöner
manchmal handlich und preis­wert ‒ von ʿAlī Yūsuf Sulaimān 1956 in Kairo


1966 könnte er zum letzten Mal in Kairo nachgedruckt worden sein
Wie volkstümlich die Ausgabe auf 521 Seiten (plus Titelblatt) in Ägypten immer noch ist, erkennt man daran, dass UT2 aus Medina Zeile für Zeilen nach MNQs Vor­bild um­brochen wurde.
Hier die letzte Seite neben­ein­ander:

und hier die erste nach den beiden Schmuck­seiten neben der ent­spre­chen­den Seite aus dem Kairiner Druck von 1911:

aus einer Ausgabe mit schwarzen und roten Madd-Zeichen

Eine Ausgabe mit 17 Zeilen je Seite, 485 Seiten ‒ die letzte Sure steht auf S. 486, weil das Titel­blatt mitgezählt wird ‒ wurde in Damaskus auf Glanz­papier "edel" und in Deutz in wat­tier­tem Plastik­umschlag preis­wert ver­öffent­licht, nur die deutschen Türken geben den Kalli­graphen an.


1311/1898 soll Dāʾirat al-Maʿārif in Hyderabad al-Qurʾān al-Karīm von ihm heraus­gebracht haben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hafez Osman der Ältere (der Große) Drucke

Ich habe ja schon mehrmals über die beiden Hafez Osmans gepostet, zugegeben, dass ich ihre Schrift nicht sicher ungescheiden kann, mich desh...